Ein angenehmer Start
2018 war der Start in den Rad-Urlaub noch ein einziges Desaster gewesen, Zugausfall und Servicekatastrophe der Deutschen Bahn ließen die Anreise nach Ulm für die Donau-Bodensee-Tour beinahe scheitern. Im Juli 2019 stand die Fortsetzung an, in diesem Jahr sollte es rheinabwärts gehen. Verworfen war der anfängliche Plan, an der Rhein-Quelle zu starten; starke Steigungen am Anfang, ein sehr enges Tal und eine Route parallel zur Autobahn waren fürs Radwandern nicht wirklich verlockend.
Ungefähr zwei Wochen hatten die zwei Freunde für diese Rhein-Tour reserviert. Radwanderführer waren eingekauft, die Detailplanung erfolgte von Tag zu Tag: Tagesziele und Unterkünfte wurden tageweise jeweils am Vormittag für den Tag verabredet. 13 Tagesetappen wurden es auf diese Weise:
Vom Startpunkt Konstanz nach Lottstetten, Laufenburg, Basel, Staufen, Freiburg, Eguisheim, Itterswiller, Kehl, Rastatt, Germersheim, Worms, Oppenheim.
Die zwei Freunde hatten Konstanz als Treffpunkt verabredet, und diesmal war die Bahnfahrt dahin weniger abenteuerlich. Der Zug fiel nicht aus, die Reservierung und auch der Anschluss in Karlsruhe klappten, und die Fahrt mit der Schwarzwaldbahn ab Karlsruhe entpuppte sich als touristisches Highlight. Der Nahverkehrszug war zwar nicht klimatisiert und entsprechend heiß, aber das Panorama entschädigte vollständig. Auch der Umstieg in Hausach, wo eine alte Dampflok neben dem Bahnhof an alte Zeiten erinnert, machte keine Probleme; mit dem „Schienenersatzverkehr“ ging es per Bus bis Triberg und dann weiter mit der Bahn.
In Konstanz waren Räder und Gepäck (siehe Packliste) rasch im Hotel am Fischmarkt verstaut, das die beiden Reisenden vom Vorjahr noch in guter Erinnerung hatten. Ein schnelles Essen beim Italiener um die Ecke, eine schnelle Flucht vor der Zigarillo-Frau am Nebentisch (darum war hier so wenig los?), und der erste Weg führte zur schönen Imperia im Konstanzer Hafen.
Die Imperia-Statue hat geistliche und weltliche Autoritäten in der Hand, deren lockeres Treiben beim Konzil von Konstanz der Künstler zitiert. Nicht nur im 15. Jahrhundert „ging es rund“ in Konstanz, auch im 21. Jahrhundert hatte es offensichtlich eine Feiernde „aus den Schuhen gehauen“.
Der milde Sommerabend und die freundliche Hafen-Atmosphäre luden ein, den Reisestart mit einem Glas Wein zu feiern.
Ein letzter Rundgang, ein letzter Blick auf die Imperia: Ein guter Start!
Fortsetzung – 2. Tag: Von Konstanz bis Lottstetten.
(Dieser Artikel wurde zuletzt aktualisiert am 2.4.2020.)