ist kein einheitlicher Block. Es gibt nicht die eine umfassende Erzählung davon, wie wir wurden was wir sind: schon die Gegenwart zu beschreiben ist fast unmöglich, und die Vergangenheit hat umso mehr Aspekte, je mehr Menschen sich erinnern.

Für Münsters Stadtteil Hiltrup ….

Meldung der Dortmunder „Arbeiterzeitung“ von 1910
Meldung der Dortmunder „Arbeiterzeitung“ von 1910: "In Hiltrup besteht seit einiger Zeit eine Ortsgruppe der sozialdemokratischen Partei"

Der SPD-Ortsverein Hiltrup-Berg Fidel besteht seit über 100 Jahren. Seine Geschichte ist verwoben mit der „großen Politik“ und mit der Entwicklung des Dorfes Hiltrup, das in diesem Zeitraum von ca. 1.500 Einwohnern zu einer Kleinstadt von 25.000 Einwohnern wuchs, bis sie 1975 nach Münster eingemeindet wurde. ….

Demokratische Bewegungen im 19. Jahrhundert

Erste Hälfte des 19. Jahrhunderts: Die Frühindustrialisierung und das Bevölkerungswachstum lösen in den Staaten des Deutschen Bundes Massenverelendung und tiefe Strukturveränderungen der Wirtschaft aus. Noch widerstehen die Regierungen dem Verlangen des Volkes nach nationaler Einheit und Demokratie. Oppositionelle Bestrebungen werden scharf unterdrückt. Kurz vor und in der bürgerlich-demokratischen Revolution von 1848 bis 1849 ….

Hiltrup im Jahr 1898: Ein paar Häuser rund um Alt-St. Clemens (Postkarte, Ausschnitt)
Hiltrup im Jahr 1898: Ein paar Häuser rund um Alt-St. Clemens (Postkarte, Ausschnitt)

Ortsgeschichte bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts

Das Bauerndorf Hiltrup erhielt um 1160 für ca. 80 Gläubige seine erste Kirche, Alt-St. Clemens, auf einem Grundstück des Hofs Schulze Hiltrup (die Datierungen liegen zwischen 1120 und 1180). ….

August Bernhard Schencking (um 1900; Foto: Hiltruper Museum)
August Bernhard Schencking (um 1900; Foto: Hiltruper Museum)

August Bernhard Schencking stammte von einem Bauernhof in Ascheberg. Er besuchte das Paulinum in Münster und schloss mit dem Einjährigen ab. Bei seinem Schwager Heinrich Ehring, der in Münster auf der Rothenburg ein Textilgeschäft betrieb, lernte er Textilkaufmann. Später ging er nach Lyon, gründete eine Seidenfabrik und eine Seidenraupen-Zucht und kam als Kaufmann zu Wohlstand. ….

"Märtyrer von St. Paul" (Hiltruper Museum)
"Märtyrer von St. Paul" (Hiltruper Museum)

Deutscher Kolonialismus und Hiltruper Südsee-Mission

Die Baining oder Baininger sind ein indigenes Volk im Osten der Insel Neubritannien (New Britain, ehemals Neupommern) im Bismarck-Archipel von Papua-Neuguinea. Ihr angestammtes Gebiet sind die Bainingberge auf der nordöstlich gelegenen Gazelle-Halbinsel, wohin sie als vermutliche Urbevölkerung von den aus dem Osten einwandernden Tolai vor geschätzten 250 Jahren verdrängt wurden. Selbst nennen sie sich Chachet („Menschen“), von den benachbarten Tolai werden sie noch heute teilweise abschätzig als kaulong (primitiv) bezeichnet, auch die frühen Europäer übernahmen diese Einstellung. (Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Baining, abgerufen am 27.1.2023)

Ab 1882 war in diesem Bereich die deutsche Neuguinea-Kompanie tätig. Die Gesellschaft war in Berlin von Bankiers und Großfinanziers gegründet worden, ….

Die beiden 1897 und 1899 erbauten Missionshäuser prägten Anfang des 20. Jahrhunderts noch das Bild von Hiltrup (31.8.1905, Historische Postkarte)
Die beiden 1897 und 1899 erbauten Missionshäuser prägten Anfang des 20. Jahrhunderts noch das Bild von Hiltrup (31.8.1905, Historische Postkarte)

Hiltrups verkehrsgünstige Lage an Straße, Eisenbahn und Kanal war um die Jahrhundertwende eine günstige Ausgangssituation für die weitere Entwicklung. Angetrieben wurde der kräftige Entwicklungsschub von externen Akteuren. ….

Franz Anton Hanses-Ketteler, Inhaber der Forstbaumschulen Gebr. Hanses, HIltrup i. Wf., beidseits des Kanals in Hiltrup (1892; Foto: Hiltruper Museum)
Franz Anton Hanses-Ketteler, Inhaber der Forstbaumschulen Gebr. Hanses, HIltrup i. Wf., beidseits des Kanals in Hiltrup (1892; Foto: Hiltruper Museum)

Die Familie Hanses leitet ihre Herkunft von Hamburger Patrizierfamilien des 16. Jahrhunderts ab. Im 19. Jahrhundert war sie im Sauerland ansässig, Josef Hanses-Ketteler gründete 1852 in Rinseke bei Oberhundem Forstbaumschulen. Zwei seiner Brüder wanderten in die USA aus und gründeten dort die Baumschulen „Hanses Brothers“. ….