Von Lottstetten bis Laufenburg
(Fortsetzung von Rad-Reisen: Imperia-Krötenbrunnen II)
Bei Frau Hauser in Lottstetten war es ruhig in der Nacht, und die Sonne verspricht schon am Vormittag einen heißen Tag. Die beiden Radwanderer verzichten auf den Abstecher nach Nack und Buchberg, der ihnen eine steile Steigung beschert hätte, und folgen der Route des Bikeline-Fühers.
Auf dem linken Rheinufer gegenüber liegt das Örtchen Kaiserstuhl, der „Obere Turm“ der alten Befestigung ragt über Bäume und Fluss.
Auf dem Radweg geht es an einer ruhigen Landstraße entlang, streckenweise direkt am Fluss.
Zwischendurch immer wieder ein Blick auf den Fluss: Behält er seine besondere Farbe, die in Stein am Rhein am auffälligsten war? Ja, sie bleibt besonders, aber sie verändert sich doch allmählich.
Für das Verenamünster fahren die Radler einen Abstecher nach Bad Zurzach. Der barockisierte Kirchenbau hat eine lange Geschichte und beherbergt eine Reliquie der heiligen Verena, zu der früher Wallfahrten kamen.
Die Sonne brennt vom Himmel, und das Vieh auf den Weiden sucht den Schatten – nur die Radwanderer bewegen sich durch die Hitze. Waldshut ist das nächste Zwischenziel, und Waldshut macht es ihnen schwer: Die hässliche Vorstadt zieht sich lange hin, und auf dem letzten Stück muss von der Flusspromenade steil zur Altstadt hoch geschoben werden.
Die langgezogene breite Kaiserstraße ist schon irgendwie sehenswert – aber irgendwie fühlen die zwei Reisenden sich hier nicht eingeladen, warum auch immer. Vielleicht liegt es an der unschönen Anfahrt? Die Weiterfahrt entlang der stark befahrenen Bundesstraße ist ähnlich unangenehm, bis die Radroute endlich gegenüber dem Kernkraftwerk auf eine Flussinsel abbiegt.
Der Fluss bewahrt auch hier noch sein Türkis, und es ist nicht mehr weit bis zum Tagesziel Laufenburg.
Eine letzte Pause vor Laufenburg: Es ist schrecklich heiß!
36 Grad zeigt das Thermometer im Tacho – selbst wenn diese Angabe nicht genau stimmt, ist die Hitze doch eine Herausforderung.
Auf der Rheinpromenade kommt Laufenburg in Sicht. Hier ist ein Zimmer in Brutsches Rebstock reserviert.
An diesem Tag waren es nur 55,5 Kilometer, aber durch die Hitze haben sie sich deutlich länger angefühlt. Am Spätnachmittag stehen daher erst einmal Duschen und Ruhe an, bevor es zur Besichtigung der zwei Laufenburg geht. Links und rechts des Rheins liegen sich das schweizerische und das deutsche Laufenburg gegenüber, zwei Städte gleichen Namens.
Vom Rebstock an der Hauptstraße ist es nicht weit zur „alten“ Rheinbrücke, sie stammt aus dem 20. Jahrhundert und ist jetzt nur noch für Fußgänger geöffnet.
Unter der Brücke ein verschwiegenes Plätzchen.
An beiden Ufern sind die Häuser hoch über den Rhein gebaut.
Auf der Schweizer Seite wartet – natürlich – ein Zollamt.
Dahinter auf der Schweizer Seite eine sehenswerte Altstadt.
Das Schiff ist heute Museum zur Ortsgeschichte beider Laufenburg. Der Fotobestand des Museums zeigt u.a. die alte Rheinbrücke, die vor 100 Jahren ersetzt wurde, und die später gesprengten Stromschnellen, aus denen der Ortsname abgeleitet ist.
So museal die Altstadt wirken mag, das Kinderspielzeug am alten Brunnen zeigt Leben.
Brutsches Rebstock wartet auf die Wanderer, auf der Außenterrasse hoch über dem Fluss ist ein Tisch reserviert, und gutes Essen sorgt für einen angenehmen Abschluss des Tages.
Ein Glas Wein in der blauen Stunde, gegenüber gehen die Lichter an – Rad-Reise ist auch anstrengend, aber vor allem ein Vergnügen!
Die vorhergehende Etappe dieses Reiseberichts aus dem Jahr 2019 finden Sie hier: Von Konstanz bis Lottstetten. „>Von Konstanz bis Lottstetten.
Fortsetzung – 4. Tag: Von Laufenburg bis Basel.