ist kein einheitlicher Block. Es gibt nicht die eine umfassende Erzählung davon, wie wir wurden was wir sind: schon die Gegenwart zu beschreiben ist fast unmöglich, und die Vergangenheit hat umso mehr Aspekte, je mehr Menschen sich erinnern.
Wer über Hiltrups Entwicklung etwas erfahren will, kann zum Beispiel bei den Hiltruper und Amelsbürener Vereinen, Institutionen und Unternehmen nachschauen: ….
Der SPD-Ortsverein Hiltrup-Berg Fidel besteht seit über 110 Jahren. Seine Geschichte ist verwoben mit der „großen Politik“ und mit der Entwicklung des Dorfes Hiltrup, das in diesem Zeitraum von ca. 1.500 Einwohnern zu einer Kleinstadt von 25.000 Einwohnern wuchs, bis sie 1975 nach Münster eingemeindet wurde. ….
Erste Hälfte des 19. Jahrhunderts: Die Frühindustrialisierung und das Bevölkerungswachstum lösen in den Staaten des Deutschen Bundes Massenverelendung und tiefe Strukturveränderungen der Wirtschaft aus. Noch widerstehen die Regierungen dem Verlangen des Volkes nach nationaler Einheit und Demokratie. Oppositionelle Bestrebungen werden scharf unterdrückt. Kurz vor und in der bürgerlich-demokratischen Revolution von 1848 bis 1849 ….
Ortsgeschichte bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts
Das Bauerndorf Hiltrup erhielt um 1160 für ca. 80 Gläubige seine erste Kirche, Alt-St. Clemens, auf einem Grundstück des Hofs Schulze Hiltrup (die Datierungen liegen zwischen 1120 und 1180). ….
Herberge
Unauffällig im Schatten fünfhundertjähriger Kastanien liegt ein schlichtes Fachwerkhaus am Ausgang von Hiltrup in Richtung Süden, gleich nach der Emmerbach-Brücke. Uralt und voller Geschichte ist dieses Haus, das älteste uns bekannte in Hiltrup. Der Volksmund nennt es „Dicke Weib“ und weiß, daß es ehemals ein Gasthaus war. ….
August Bernhard Schencking stammte von dem Bauernhof Schulze Isfort in Ascheberg. Als nachgeborener Sohn aus zweiter Ehe der Hoferbin Gertrudis Isfort musste er sehen, wo er blieb. Er besuchte das Paulinum in Münster, schloss mit dem Einjährigen ab und lernte Textilkaufmann bei einem Verwandten, dem „Weißwaarenhändler“ Ehring in Münster. ….
Wer Brot backen will, muss Korn mahlen. Hiltrup hatte Ende des 19. Jahrhunderts ein Problem: Die alte Windmühle im Himmelreich war altersschwach. Der Mühlenteich des Bauern Bornemann sollte für den Bau des Kanals beseitigt worden; die alte Wassermühle hatte ohnehin nicht genug Wasser, in Zukunft hatte sie überhaupt keinen Antrieb mehr. Bornemann überlegte zwar, sich eine Lokomobile als neuzeitlichen Antrieb zu kaufen, aber Josef Wentrup (1841-1915) war schneller. ….