Viel Wind, wenig Substanz

Keine Lösung für die Hiltruper Stadthalle?

Kommt jetzt Vernunft ins Spiel? Die Diskussion um die Zukunft der Hiltruper Stadthalle dreht sich weiter, es ist eine endlose Schraube der Forderungen und Schuldzuweisungen. Das Gebäude ist marode, es steht teilweise leer und beherbergt die verschiedensten Nutzungen. Die Kommunalpolitiker haben lange über Alternativen diskutiert: Abreißen? Neu bauen? Teuer sanieren? Nach einem Beschluss des Haupt- und Finanzausschuss des Rates und einer Bürgeranhörung im Jahr 2017 ist die Stadtverwaltung im Wort, einen vernünftigen Vorschlag auf den Tisch zu legen. Darauf warten alle, und tatsächlich ist das gar nicht so einfach. Denn weder gibt es ein Planungskonzept noch konkrete Vorstellungen zum Raumprogramm, und der Raumbedarf der Schulen – sie nutzen Teile des vorhandenen Gebäudes – ist in Zeiten einer gewaltigen Migrationswelle schwer vorauszuberechnen.

Da hilft es wenig, wenn die üblichen Verdächtigen aus der Kommunalpolitik plakativ „auf die Sahne hauen“. „Abwegige Überlegungen zu einem Neubau der Halle“ tönt es da, und man reibt sich die Augen. In einem aufwendigen, gründlichen Arbeitsprozess haben Politik und Verwaltung gemeinsam schon vor Jahren festgestellt, dass der Neubau der Halle mit Abstand die wirtschaftlichste Lösung wäre. Da hilft es wenig, dass angeblich Planungskosten für eine „vernünftige Sanierung der Stadthalle“ im Haushalt veranschlagt sind: Der Beschluss des Haupt- und Finanzausschuss des Rates vom Mai 2017 lässt die Entscheidung über Neubau oder Sanierung offen! Denn vorher muss erst geklärt und entschieden werden, für welche zukünftigen Nutzungen der Stadtbezirk Hiltrup die Halle überhaupt braucht.

So bleibt nur festzustellen: Pauschale Vorwürfe an die Verwaltung und einseitige Interpretationen von Beschlüssen helfen nicht weiter. Die Hiltruper Stadthalle ist nun mal ein sehr dickes Brett, das will beharrlich gebohrt werden.