Autsch: Doppelter Missbrauch

Die „Domfreunde“ ziehen mal wieder mit ihrem „Pflegepreis“ über Land, für ein großes Foto in der Hiltruper Zeitung (Westfälische Nachrichten Hiltrup, 3.9.2021) reicht das. Corona-Virus und Pflege, so ein unverbindlicher Dank passt doch in die Landschaft.

Die PR-Aktion passt tatsächlich, sie passt in eine Wahlkampf-Kampagne. Ob das allerdings gut zusammenpasst, steht dahin. Tatsächlich verbindet hier ein Wahlkandidat seine Persönlichkeitswerbung systematisch mit der katholischen Kirche und mit dem mager bezahlten Pflegeeinsatz der Profis. Der münstersche Dom steht als Symbol für die katholische Kirche, darauf kann sich ein „Domfreund“ doch berufen. Aber kann er das wirklich?

Die Verquickung von Politik und Glaubensbekenntnis hat Methode. Im vorigen Dezember tauchte sie bereits in einem Polit-Flyer des Kandidaten auf, im Juni wurde sie mit dem Pflege-Thema angereichert. Vor wenigen Tagen wurde das Gemisch von Dom und Pflege in einem weiteren Polit-Flyer des Kandidaten aufgewärmt, und mit dem Zeitungsbericht vom 3.9.2021 kommt der vierte Aufguss. Genießbarer wird das Gebräu dadurch nicht.