Jagdrevier Blumenkasten
Jetzt geht es wieder los mit der Großwildjagd. Wie im Vorjahr sind die Begonienknollen aus dem Keller zurück in die Blumenkästen gewandert, und wieder guckt man sie liebevoll aus der Erde. Die ersten zwei strecken ihre frischen Triebe in die Luft, und schon stellt sich die bange Frage: Wie verteidigt man sie gegen die Mäuse? Denn die mögen die zarten Triebspitzen der Begonien.
Also kommt zuerst einmal die bewährte Patentlösung zum Einsatz: Mini-Gewächshäuser, die leeren Gurkengläser aus dem Altglas-Korb haben eine gute Größe dafür. Aber wollen die Begonien nicht doch auf Dauer frische Luft und Sonne?
Im Vorjahr hat die Billigfalle aus dem Baumarkt gute Dienste geleistet. 14 Mäuse sind mit ihrer Hilfe nach und nach in Gewahrsam gekommen und anschließend in den Wald, dann waren die Begonien groß genug und für die Mäuse nicht mehr lecker. Vielleicht sind aus den Feldmäusen jetzt Waldmäuse geworden?
So kommt auch in diesem Jahr die Falle wieder aus dem Winterquartier. Für die erste Nacht ohne Glashaus über der Begonie wird die Falle mit einem Stück Käse präpariert, und am nächsten Morgen sitzt der erste Gefangene darin.
Der Gefangenentransporter hat es nicht weit bis zum nächsten Wäldchen. Auf dem Mäuerchen davor noch ein Abschiedsfoto, und in großen Sprüngen rast die Maus davon.
In wenigen Tagen sind jetzt schon zwei Mäuse auf den Käse hereingefallen. Maus ist aber nicht Maus, man kann Charakterstudien betreiben und mindestens zwei Typen unterscheiden. Typ 1 ist völlig verängstigt und hat auch keine Lust mehr auf Käse; das kaum angeknabberte Käsestücke kann gleich in der Falle bleiben. Typ 2 dagegen neigt eher zum Randalieren; sie frisst den gesamten Käse auf – wenn man schon eingesperrt wird, soll man wenigstens satt sein.
Was soll man sich da wünschen? Nachbars Katze? Eine Mäuseseuche? Auf jeden Fall schnelles Wachstum der Begonien: Sobald sie ausgewachsen sind, verlieren die Mäuse den Appetit auf diese Kost.