Drecks-Jubiläum

Hiltrup, Marktallee 78: Eher Mülldeponie als Flaniermeile (21.6.2018; Foto: Klare)
Hiltrup, Marktallee 78: Eher Mülldeponie als Flaniermeile (21.6.2018; Foto: Klare)

Marktallee 78, das ist in Hiltrup inzwischen eine ganz besondere Adresse geworden. Nicht dass es hier etwas zu loben gäbe, etwa eine besondere Architektur-Idee oder die Aufnahme eines Ess-Tempels in einen der bekannten Gourmet-Führer: Ganz im Gegenteil. Eine Schnellimbiss-Kette belagert den Standort, und jetzt, im Juni 2018, begehen wir alle zusammen das Jubiläum. Ein halbes Jahr!

Das erste halbe Jahr? Ende 2017 schon ein einziger Dreckhaufen. Müll überall, eine verkommene Baustelle. Ein Vierteljahr später keine wesentliche Veränderung.

Eine Baustelle im Stillstand, notdürftig mit Packpapier bedeckt (21.6.2018; Foto: Klare)

Eine Baustelle im Stillstand, notdürftig mit Packpapier bedeckt (21.6.2018; Foto: Klare)

Und jetzt, wieder ein Vierteljahr weiter, ist der Anblick derselbe. Nein, nicht ganz: Der Dreck wandert. Die alten Bistrotische wandern von einer Ecke des Gehwegs in die andere, auch der Müll-Container wechselt die Position. An der verschlossenen Tür ein Zettel mit einem handschriftlichen Hinweis, vergilbt, kaum noch zu entziffern: Eine Botschaft an die Handwerker, Decke und Wände seien gestrichen – lang ist’s her.

Vor der Speisekarte baumelt ein loses Elektrokabel (21.6.2018; Foto: Klare)

Vor der Speisekarte baumelt ein loses Elektrokabel (21.6.2018; Foto: Klare)

An der Außenwand wirbt eine einsame „Speisekarte“ um Kunden. Aber wer will hier essen? Wer die Stagnation des letzten halben Jahres mit verfolgt hat, wird sich kaum angezogen fühlen.

Unverständlich bleibt, wie der Eigentümer der Immobilie diesem Niedergang so unbeteiligt zusehen kann. Das von Anderen so häufig beschworene Engagement für die Marktallee als Flaniermeile sieht anders aus.

Tatsächlich dauert es insgesamt ein Jahr, bis zum Dezember 2018, bis dies Etablissement eröffnet wurde.

(Dieser Artikel wurde zuletzt aktualisiert am 19.12.2018.)