AfD spielt im Europa-Wahlkampf mit den Emotionen
Seid ihr noch zu retten, so schimpfte man früher mit Kindern, die etwas angestellt hatten. Rettet den Diesel, so plakatiert die AfD jetzt in Münster zur Europawahl. Ja seid ihr denn noch zu retten? Was hat denn Europa mit der „Rettung des Diesel“ zu tun? Als ob der Herr Diesel ausgerutscht wäre und die freundliche Dame Europa ihm wieder auf die Füße helfen soll?
Diese Plakate sind nicht mehr als ein Versuch, den berechtigten Zorn der betrogenen Diesel-Fahrer umzumünzen in Wählerstimmen ausgerechnet für die AfD. Als ob die ein realtistisches Rezept hätten, wie man den Leuten mit älteren Dieselautos in Großstädten helfen kann! Die Populistenmasche „wenn dir der Grenzwert Ärger macht, dann ändere ihn einfach“ hat Bundesverkehrsminister Scheuer doch schon versucht und ist damit auf die Nase gefallen. Die technische Nachrüstung der alten Autos erweist sich als Flop, und zu Entschädigungen zwingen kann man die Autohersteller wohl auch nicht immer.
Mit dem Diesel spielt die AfD nur das alte Spielchen, den berechtigten Ärger der Betrogenen hochzuspielen, ohne überhaupt irgendeine Lösung anbieten zu können – vor solchen Rettern sollte man sich hüten.