Alle reden von Brücken, auch die WN

Prinzbrücke in Hiltrup: Warten auf die Planfeststellung

In Genua ist eine große Brücke eingestürzt, die italienische Regierung schlägt auf der Suche nach den Schuldigen – selbstverständlich sind das immer „die Anderen“ – wild um sich. Da müssen auch die Westfälischen Nachrichten (WN), genauer gesagt die Lokalredaktion Hiltrup, auf das Thema einsteigen (18.8.2018). Richtig, in Hiltrup gibt es doch die Prinzbrücke über den Kanal, sie hat ein derbes Rostproblem, und man hat lange nichts mehr von ihr gehört?

Gut Ding will Weile haben, diese Redensart passt auch hier. Die Planung für den Ersatz der alten Prinzbrücke ist im Planfeststellungsverfahren, hier muss über das Pro und Contra entschieden werden. Mit dem Planfeststellungsbeschluss ist frühestens im Herbst oder Winter 2018 zu rechnen, bis dahin muss schlicht abgewartet werden. Danach müssen Aufträge ausgeschrieben werden, und die Bauarbeiten brauchen ihre Zeit.

So lange muss die alte Prinzbrücke noch halten, und wenn dafür Notreparaturen und Verstärkungen nötig sind, dann muss das eben geschehen. Man kann die Brücke nicht ersatzlos sperren. Nichts ist daran skandalös. Wir können der Verwaltung dankbar sein, wenn sie für Sicherheit sorgt. „Kein Verständnis …, wenn abermals Steuergelder in ein abgängiges Bauwerk investiert werden müssen“ schreiben die WN dazu – Verständnis für Sicherheit ist durchaus angebracht. Und Planungen von Großprojekten im städtischen Raum sind immer für Konflikte gut, die öffentlichkeitswirksamen Proteste von Anliegern der Prinzbrücke lassen grüßen – die geordneten und zum Beispiel durch die Anhörung von Betroffenen zwangsläufig zeitaufwendigen Entscheidungswege eines Rechtsstaates sollten wir nicht in Frage stellen.

(Aktualisiert am 22.12.2018: Den Sachstand im Dezember 2018 finden Sie hier.)