Handwerker fahren Diesel, und Diesel rußen, dicke schwarze Wolken kommen aus dem Auspuff. So war es schon immer.
Warum eigentlich?
Wenn man Handwerker fragt, bekommt man keine Antwort. Aber müssen wir das wirklich hinnehmen? Müssen wir die Luft anhalten und schnell auf Umluft stellen, wenn vor uns an der Ampel ein Handwerker-Auto startet?
Leichte Nutzfahrzeuge dürfen ganz legal übler stinken und rußen als Personenwagen. Für sie gelten andere Vorschriften. Das erklärt zum Beispiel die aktuelle Posse um die Multivan-Fahrzeuge mit Dieselmotor von Volkswagen. Hatte man vor einiger Zeit noch lesen können, das gerade dies Modell die aktuellen Abgas-Grenzwerte für PKW deutlich unterschreitet, liest man jetzt genau das Gegenteil. Die Dinger stoßen im Alltagsbetrieb zu viele Stickoxide aus, Volkswagen produziert auf Halde und liefert keine Diesel-Multivan an die Händler aus. Man hofft auf die Wunderwaffe der Automobilindustrie, ein Software-Update soll es demnächst richten.
Nun ist man solche peinlichen Meldungen von Volkswagen ja gewohnt, aber eins ist doch interessant an dem Sachverhalt. Das gleiche Fahrzeug, also der T6 von Volkswagen, wird in der gewerblichen Variante, also in der Handwerker-Ausführung mit demselben Motor nach wie vor ausgeliefert. Denn mit der Zulassung als Nutzfahrzeug darf die Karre stinken.
Wer schützt uns eigentlich vor solchem Quatsch? Volkswagen zeigt, dass weniger Schadstoffe technisch machbar sind – wenn auch mit Update-Klimmzügen -, und im Alltag rußen und stinken die Handwerker-Fahrzeuge weiter? Dass der konkret angesprochene Handwerker keine Lust auf solche Diskussionen hat, ist nachvollziehbar; wenn die Konkurrenz billige Stinker fährt, rechnet sich ein sauberes Auto nicht. Aber muss der Malermeister sich nicht trotzdem fragen lassen, wie weiße Farbe an der Wand und Ruß aus dem Auspuff zusammengehen? Der einzelne Handwerker steht am Ende der Kette, er kann nur kaufen was angeboten wird. Vor Allem müssen wir unsere Regierung fragen, wann sie endlich handelt und für niedrigere Abgaswerte auch bei Handwerkerautos sorgt.