Vodafone zahlt nicht

Mätzchen nach Kündigung des Kabelvertrags

Kabelanbieter sind unter Druck. Mitte 2024 können sich all diejenigen, die bisher ihren Kabelanschluss zwangsweise als Teil der Mietnebenkosten bezahlen mussten, neu entscheiden: Will man noch den Kabelanschluss? Oder Internet und Fernsehen doch besser über den Telefonanschluss? Oder überhaupt keinen Anschluss per Draht mehr, nur noch Mobilfunk?

Vodafone kämpft mit Zähnen und Klauen um Kunden. Alle Mittel scheinen recht zu sein, wie ein konkreter Fall zeigt:

Mit Schreiben vom 10.1.2024 wurde der Kabelvertrag zum 28.2.2024 gekündigt und um anteilige Rückzahlung des bereits gezahlten Entgelts gebeten „auf das bekannte Konto“ – Vodafone nutzt seit vielen Jahren bei diesem Kunden die SEPA-Lastschrift mit Mandatsreferenz und Gläubiger-ID. Vodafone bestätigte den Eingang mit Schreiben vom 18.1.2024, ein zweites Mal bestätigte Vodafone mit Schreiben vom 23.1.2024 die Kündigung zum 28.2.2024.

Dann folgte eine Flut von Reklame- und Bettelbriefen, der Kunde möge es sich doch noch einmal überlegen.

Mit Datum vom 4.3.2024 schickte Vodafone die Endabrechnung: 132,52 Euro Guthaben stehen dem Kunden zu, weil er schon für ein ganzes Jahr im Voraus gezahlt hatte.

So weit, so gut, so weit, so schlecht: „Um Ihnen das Guthaben auszuzahlen, melden Sie sich bitte bei uns.“

Der Kunde reibt sich die Augen: Vodafone kennt doch die Bankverbindung, der Kunde hat im Kündigungsschreiben ausdrücklich um Erstattung auf dies Konto gebeten. Also schreibt der Kunde vorsichtshalber noch eine Email an Vodafone – halt, wie lautet die Adresse? Im Briefkopf der Endabrechnung ist keine Emailadresse angegeben, aber in den Absenderangaben am Fuß der Rechnung findet sich eine: Rechnungsfragen@vodafone.com. An diese Emailadresse schickt der Kunde eine kurze Email, im Betreff gibt er brav Verwendungszweck, Kundennummer und Rechnungsnummer an: „Das Guthaben in Höhe von 123,53 Euro überweisen Sie bitte auf folgendes Konto“, dazu Name des Kontoinhabers und IBAN.

Die Antwort von Vodafone folgt noch am selben Tag: „Ihre Fragen zur Rechnung und vieles mehr klärt TOBi am schnellsten: https://vodafone.de/hilfe. Wenden Sie sich bitte dorthin – vielen Dank. Haben Sie schon die Online-Hilfe genutzt? Auf https://vod.af/rechnung können Sie nahezu jedes Rechnungsthema schnell und einfach selbst lösen. Antworten Sie nicht auf diese automatisch erstellte E-Mail.“

Anders gesagt: Vodafone will nicht zahlen. Vodafone will den Kunden mit seiner – von Vodafone bestätigten – Geldforderung abwimmeln. Vodafone zahlt es dem Kunden heim, dass er gekündigt hat. Vielleicht eine Warnung an andere Kunden: Überlegt euch das, ob ihr wirklich versucht zu kündigen?

Die Bundesnetzagentur hat den Vorgang jetzt bekommen, sie muss Vodafone Beine machen. Und wenn sich kurzfristig nichts rührt: Mahnbescheid und Gerichtsvollzieher. So kommen die nicht davon.