Viel Wind, wenig Substanz, diesem nüchternen Urteil ist aktuell nichts hinzuzufügen. Die Kernfrage ist seit über vierzig Jahren offen: Wofür braucht eigentlich irgendjemand diese inzwischen marode Stadthalle in Hiltrup?
Der Männergesangverein probt und singt gern hier, aber sonst? Die benachbarten Schulen nutzen Räume in dem Gebäudekomplex. Das ist eine Verlegenheitslösung; als die Halle schon im Bau war, hat man nachträglich den Bauplan geändert und ein paar Klassenräume hinein gequetscht. Es herrschte Raumnot bei den Schulen, und für eine überlegte Planung fehlte die Zeit. Lang ist es her.
Provisorien haben bekanntlich ein besonders langes Leben, und so gibt es bis heute weder für das große Schulzentrum noch für die Stadthalle eine vernünftige Perspektive. Was von außen noch ganz ordentlich aussieht, ist in der Halle inzwischen vergammelt, und einen wohl überlegten, mit Bürgerschaft, Schulen und Rat abgestimmten Plan für die Zukunft gibt es immer noch nicht.
Die schwarz-grüne Rathauskoalition wurstelt sich durch. Schöne Sprüche sind wohlfeil. Niemand weiß, wie es weiter gehen soll. Das Schulamt hat erst lange geschwiegen und auf eine ausstehende Schulbedarfsprognose verwiesen, jetzt stellt die Migrationswelle ganz neue Fragen, und Antworten sind rar.
Interessant wird es, wenn im Winter die Heizung kaputt geht oder ähnliche Großschäden an der überalterten Haustechnik eintreten. Wird Schwarz-Grün dann planlos große Summen in das marode Gebäude stecken? Immerhin hat der CDU-Fraktionsvorsitzende Erfahrung mit solchem Desaster; hat er doch in Amelsbüren vor Jahren erst die teure Reparatur und anschließend die Schließung des Hallenbads durchgedrückt. Als Eilentscheidung hat man das damals am Rat vorbei gedeichselt. Ein Vorbild für Hiltrups Halle?