Schmeckt kariert

Schnelles Essen auf der Hiltruper Marktallee? Auch beim Essen hat sich was getan. Der Körnerfutterladen hat sich vergrößert, der Schlachter mit dem attraktiven Mittagstisch musste gehen. Der Schnellimbiss gegenüber, eingequetscht zwischen Deutscher Bank und Toto/Lotto? Ist weg; erst ging die Bank, dann der Imbiss, jetzt werden dort Haare geschnitten. Dafür kam das Klemens-Karo – Pardon, das Clemens-Carré. Noch eine Apotheke beglückt uns dort, und ein Schlachter hat aufgemacht, ein Filialbetrieb.

Die Zeit knapp, der Hunger groß? Man probiert den neuen mal aus. Was bietet er denn so alles an: ein Berg Schnitzel, ein Berg Hühnerbeine, Eintopf, Tellergericht. Erbsensuppe, deftig mit Einlage und einer ordentlich großen Wurst: ja, die schmeckt. Braten, Rotkohl und Klöße, da scheiden sich die Geister. Ein Stück Fleisch o.K., das andere doch recht fest. Rotkohl so wie zu befürchten: aus dem Eimer auf den Teller, mit ein wenig Essig aufgehübscht. Na ja, sagt man sich, Rotkohl kann eben nicht jeder. Aber die „Klöße“ – das war dann doch mehr Parodie als Kloß. Sättigungsbeilage. Eine lange Kloß-Wurst hatte das Küchenpersonal in dicke Scheiben geschnitten, Brösel, die mit undefinierbarer Konsistenz einen undefinierbaren Geschmack hinterließen. Das war Karo, nicht Carré.