Bürger*innendialog am 06.04.2017 mit der SPD-Ratsfraktion
Die Stadtverwaltung hat dem Vorstand des SC Preußen 06 Vorschläge für einen neuen Stadionstandort gemacht. „Eine Diskussion über mögliche andere Flächen und über die Perspektiven für den bisherigen Standort an der Hammer Straße ist nicht nur mit Politik und Vereinsvorstand notwendig. Uns ist es wichtig, den Meinungsaustausch mit allen interessierten Bürgerinnen und Bürgern und Anhängerinnen und Anhängern des SC Preußen 06 zu suchen“, erklärt dazu Dr. Michael Jung, Vorsitzender der SPD-Ratsfraktion. Die SPD-Ratsfraktion lädt daher zu einem Bürger*innendialog ein am Donnerstag, 06.04.2017, 19 Uhr (Ort: SPD-Geschäftsstelle, Bahnhofstr. 9, 48143 Münster). Anmeldungen werden erbeten unter Tel.: 0251/45314 oder online.
In diesem Termin können alle Fragen rund um das Preußen-Stadion angesprochen werden. Neben dem nachhaltigen sportlichen Erfolg, den man den Preußen wünscht, werden sicher sehr unterschiedliche Aspekte zur Sprache kommen. Zum Beispiel könnte es darum gehen:
• Welche ausreichend großen Flächen im Stadtgebiet von Münster und drumherum stehen überhaupt zur Debatte, auf welchen Flächen könnte planungsrechtlich ein Stadion ermöglicht werden?
• Wem gehören diese Flächen? Sind die Eigentümer bereit, die Flächen herzugeben?
• Ist es Aufgabe der Stadt Münster, einem „Wirtschaftsunternehmen SC Preußen 06“ unentgeltlich Planungsleistungen oder sogar ein Grundstück und die erforderliche Infrastruktur zu verschaffen?
• Wie dringlich ist es, die im Stadtgebiet von Münster und drumherum verfügbaren Flächen mit Wohnungen zu bebauen? Oder spitz gefragt, was ist vordringlicher: Wohnungen und Gewerbe oder Fußball?
• Wird der SC Preußen 06 den Bau eines neuen großen Stadions (der Verein will 40.000 Plätze!) und den laufenden Betrieb nachhaltig finanzieren können? Wer zahlt am Ende, wenn es schief geht: die Stadt Münster, also der Steuerzahler? Soll dem städtischen Kämmerer der Angstschweiß ausbrechen, wenn die Mannschaft ab- statt aufsteigt?
• Falls es schief geht – was niemand wünscht – und aus der Bundesliga nichts wird: was fängt man an mit der Investitionsruine, wie verhindert man Verslumung ringsum, wer zahlt dafür?
• Wer zahlt für die Vandalismus-Schäden von sogenannten Fans? Wer finanziert die Einsätze der Ordnungsamtsmitarbeiter rund um den Fußball?
• Wie will man der Kommunalaufsicht beibringen, dass die Stadt Münster für ein Fußballstadion zahlt und in die Haushaltssicherung geht?
• Was wird aus dem alten Preußenstadion an der Hammer Straße: aufgeben oder neben dem neuen Stadion zusätzlich aus städtischen Mitteln weiterführen? Und wird aus dem damit verbundenen Projekt eines Bürgerparks für Berg Fidel?
• Wie ernsthaft ist die aktuelle Diskussion überhaupt? Ist das nur ein Schwarze-Peter-Spiel: alle wissen, dass es kein 40.000-Plätze-Stadion geben wird, aber keiner will der erste sein, der dies ausspricht?
Es ist bei all diesen (und vielen weiteren) Fragen einfach, sich als Vertreter der Fußballbegeisterten aufzustellen und ganz platt ein neues Stadion zu fordern. Für einen verantwortungsvollen Umgang mit diesem Thema – auch im Interesse des SC Preußen 06 – ist aber eine genaue Auseinandersetzung mit allen Einzelaspekten nötig. Vielleicht muss man sich auch der Frage stellen: will Münster in Zukunft die Stadt sein, die keine Musikhalle, aber ein Stadion baut?