Ärger mit GLS
Paketzusteller ist ein harter Job. Paketzusteller muss ein lustiger Job sein: Wer wird Tagessieger, wer hat das kaputteste Päckchen geschrottet? Und den zweiten Platz auf dem Siegertreppchen bekommt, wer die Kunden am schönsten veralbert hat. Auch hier liegt GLS weit vorn, offensichtlich mit Abo.
„Leider verpasst“ ist der GLS-Witz des Tages (oder ist es der Standard-Witz)? Erst bombardiert GLS den Kunden, der auf ein Päckchen wartet, mit Email-Ankündigungen. Die angekündigte Zustell-Zeit wird von Email zu Email nach hinten verschoben, aber: Nun, das ist ja GLS, die sind mal so. Dann hört man ein schwaches Bimmeln. War das im Radio? Nein, das muss oben im Haus gewesen sein. Aber man nimmt ja auch Sendungen für andere Hausbewohner an, also geht man vorsichtshalber zur Tür. Da ist niemand. Nur ein paar feuchte Fußspuren. Und wenn man zurück ist, findet man die „Leider verpasst“-Email.
Da hat sich einer einen schlanken Fuß gemacht: Der GLS-Paketzusteller hat irgendwo im Haus geklingelt, nur nicht beim Adressaten der Sendung. Der Paketzusteller hat offensichtlich absichtlich falsch geklingelt und ist sofort wieder gegangen, ohne eine Reaktion abzuwarten. So hat er sich eine faule Ausrede geschaffen für die „Leider verpasst“-Nummer, hat für sich selbst Zeit gespart.
Eigentlich kann der Paketzusteller doch alles, was er morgens in sein Auto lädt, gleich beim PaketShop abladen: „Leider verpasst“. Aber daran hindert ihn wahrscheinlich das GPS-Tracking.
Kurz darauf kommt die nächste Email von GLS: „dein Paket 37381002975 liegt im PaketShop bereit“, und: „Ab morgen liegt dein Paket im PaketShop „ – ja was denn nun? Heute oder morgen? Und wer gibt den Paketfritzen das Recht, mich ungefragt zu duzen? Na ja, ist eben GLS, was will ich da noch erwarten.
Die Leute im PaketShop – was ein grausliches Sprachmonster! – können nichts für diese Mätzchen. Aber eins können sie doch erzählen: Dieser Paketzusteller, also der mit dem schlanken Fuß, habe in der letzten Zeit viele Pakete im PaketShop abgeladen. Das ganze hat also Methode. Und dazu: Das sei ein alter Mann.
Ein Ausflug in die soziale Wirklichkeit.