Hiltruper Gummibrötchen

Was ist schöner als ein ruhiges Samstagmorgen-Frühstück? Na klar, ein Frühstück mit Kindern – und Brötchen. Enkelkinder aus der Großstadt genießen die Freiheit, sich im eher beschaulichen Hiltrup frei bewegen zu können. Enkelkinder aus der Großstadt laufen am Samstagmorgen gern zum Bäcker: Diskussion, wie viel und was geholt werden soll, Geld in die Hand, und los.

Heute morgen ging etwas schief. Nicht, dass den Enkelkindern etwas zugestoßen wäre; nein, in Hiltrup darf man Kinder laufen lassen. Etwas blieb auf der Strecke: Die Erinnerung, zu welchem Bäcker sie gehen sollten. Dabei war das eigentlich klar: Wer in Hiltrups Mitte wohnt, geht für Brötchen zu Schrunz. Da ist die Auswahl groß, die Brötchen sind knackig, innen haben sie noch Teig und nicht nur Luftlöcher, und die Bedienung ist freundlich. Aber diese Lücke, diese entsetzliche Lücke im Gedächtnis – die Enkelkinder landeten auf der Marktallee bei der Verkaufsstelle eines Großbäckers, der so seine Rechtschreibprobleme mit fremden Sprachen hat.

Stolz wurden die Tüten präsentiert. Wo wart Ihr denn? Bei Krimphove. Erster Schrecken beim Empfänger der Tüten: Vorgänger Klostermann konnte Kuchen und Brot, aber nicht Brötchen. Ob Krimphove – der mit der Rechtschreibung – wohl….? Nein, bei Krimphove hatte man den Enkelkindern am Samstagmorgen gegen 9 Uhr Gummibrötchen in die Tüte gesteckt. Die waren mal kross gewesen. Vielleicht hätten Erwachsene welche aus der nächsten Aufbackrunde bekommen?

Es bleibt dabei. Schrunz ist weiter, aber besser. Und natürlich ist das ein völlig unmaßgeblicher, höchst subjektiver Eindruck. Für eine empirische Untersuchung müsste man sicher mehr als 1000 Tüten Brötchen kaufen. Und mehr als 1000 Enkelkinder Einkaufen schicken. Und einen Stiftung-Warentest-Sachverständigen hinzuziehen. Aber das sparen wir uns dann doch. Ein paar Schritte weiter…