Aber auf die WN ist Verlass
Wir brauchen neue Wohnungen für eine wachsende Stadt Münster – ach je, das ist doch keine Nachricht, das weiß doch jeder. Wir haben in Hiltrup noch Reserveflächen, die vielleicht für eine Bebauung in Frage kommen – ach ja, darum müssen wir uns dringend kümmern. In Hiltrup-Ost, zwischen Kanal und Rubensstraße. Die Idee kam von der SPD, deshalb gab es erst einmal nur Häme von der CDU: das geht nicht, das haben wir längst geprüft, so ein Quatsch. Das übliche Lamento.
Jetzt gibt es Erstaunliches zu hören: die Verwaltung prüft den SPD-Vorschlag ganz nüchtern, ohne die CDU-Scheuklappen, und redet von „Flächensicherung“. Das ist noch kein Bebauungsplan, das ist überhaupt kein Plan, aber immerhin eine Perspektive. Und die SPD legt nach, sie will die Probleme des Busverkehrs in diesem Bereich mit anpacken.
Eigentlich sollte man sich freuen, wenn sich positive Perspektiven für die Wohnraum- und Verkehrsversorgung in Hiltrup auftun. Aber was machen die Westfälischen Nachrichten? Sie machen im Kommentar den Bedenkenträger (2.6.2017): oh oh, das kann schief gehen, immer schön langsam voran! Worum es dabei geht, deklariert Kommentator Grottendieck mit entwaffnender Ehrlichkeit. Die SPD wolle sich nur frühzeitig die Urheberrechte an der Idee sichern, schreibt er. Ist doch wirklich schade, dass es eine SPD-Idee ist und dass der CDU dazu nichts eingefallen ist! Aber die Spielregeln der Kommunalpolitik sind ja überschaubar: demnächst wird die CDU die Sache erst ablehnen, dann ein wenig warten und schließlich als ihre Idee verkaufen. Wenn es der Sache nützt…