Glasfaserausbau: Stadtwerke, Telekom, Visco und das Chaos

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Alle arbeiten aneinander vorbei

Glasfaser ist die Technik der Zukunft. Glasfaser wird auch in Hiltrup verlegt. Man unterschreibt und wartet auf das Geschwindigkeits-Wunder, moderne Zeiten sozusagen. Was dann kommt, ist auch ein Wunder. Dreimal hintereinander sind schon Leute dagewesen und haben ein und denselben Keller besichtigt: Hier soll die Glasfaser ankommen, hier soll ein Technik-Kasten an die Wand. Visco war da, dann ein unverschämter rumänischer Bauarbeiter; dann noch einmal Visco, diesmal zusammen mit einem Mitarbeiter der münsterschen Stadtnetze.

Alles klar, nur kein Termin.

Dann meldet sich die Telekom, per Email. Im Glasfaserportal soll man Informationen finden, und man findet auch welche. Sie sind fehlerhaft. Man ruft ein Callcenter an, und – eine phänomenale Neuerung der Telekom – es wird freundlich geholfen, „hier wirst du geholfen“ stimmt ausnahmsweise. Angeblich ist alles in der Spur, die Korrektur des Fehlers veranlasst.

Heute melden sich wieder zwei, die in den Keller wollen. Von den Stadtnetzen ruft jemand an und will einen Termin ausmachen. Er will wieder in diesen Keller, will festlegen, wo die Glasfaser ankommen und der Kasten an die Wand soll. Man kennt das inzwischen, geduldig klärt man den guten Mann auf: Dreimal waren hier schon welche, dreimal war man sich einig, wie es gehen soll. Einmal mehr steht das Chaos-Wundern an. Da muss man doch mal die Kollegen fragen, also bis bald.

Deutsche Telekom und Stadtwerke Münster GmbH (Email vom 31.7.2025, Ausschnitt)

Deutsche Telekom und Stadtwerke Münster GmbH (Email vom 31.7.2025, Ausschnitt)

Das war der erste an diesem Tag. An zweiter Stelle meldet sich die Telekom per Email – nein, genauer: Als Absender sind im Text der Email die Deutsche Telekom und die Stadtwerke Münster genannt. Sie machen Druck und wollen auch in den Keller, wollen auch einen Termin machen. Ihr „Ausbaupartner“ soll vor Ort den Glasfaseranschluss planen, und dazu soll man im Glasfaserportal einen Wunschtermin buchen.

Offensichtlich geht bei der Terminplanung alles drunter und drüber. Denn diese Email enthält noch einen ganz besonderen Hinweis: „In manchen Fällen kann es sein, dass bereits zuvor im Zuge einer Ortsbegehung oder bei Arbeiten für die Gebäudezuführung unser Ausbaupartner für den Tiefbau mit Ihnen die nächsten Schritte besprochen hat – unabhängig davon ist der Besichtigungstermin für uns eine Voraussetzung für den weiteren Ausbau und muss entsprechend vereinbart und durchgeführt werden.“ Also: Was schert uns das Geschwätz von gestern.

Was macht man jetzt? Wunschtermin buchen und danach einen anderen Wunschtermin mit den Stadtnetzen vereinbaren? Oder keinem mehr glauben und gar nichts tun?

Man wartet vorsichtshalber einen Tag, aber nichts rührt sich. Den Stadtnetzen hat es offenbar die Sprache verschlagen. Also bucht man erst einmal im Glasfaserportal der Telekom einen Wunschtermin. Mal sehen, wer dann alles vor der Tür steht.

(Dieser Artikel wurde zuletzt aktualisiert am 1.8.2025.)

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