Familienfest mit Himmelsleiter
Gute Organisation ist alles! Erst lässt man die Tulpen blühen, was sie können, dann blühen die Stände auf der Marktallee auf.
Leeren sich die Kirchen sonst – an diesem Samstag, 4.5.2024, versammeln sich die Hiltruper und viele Auswärtige um St. Clemens zum Frühlingsfest.
Ein kurzer Schauer am Nachmittag kann die Freude nicht trüben, den Andrang nicht bremsen.
Dabei sind nicht nur Pommes und Bier die Magneten. Ein breites Spektrum der Hiltruper Aktivitäten präsentiert sich auf der Marktallee. Wer sagt denn, dass ein Museum langweilig ist? Rita und Hans Muschinski machen mit ihren Ausstellungsstücken Lust auf Hiltruper Geschichte. Ganz nebenbei bekommen sie von Besuchern den entscheidenden Tipp, wer die Brautleute auf dem Hochzeitsfoto von 1900 sind…
Ein Stück weiter begegnet man einem Vertreter einer aussterbenden Art. Früher füllten sie auf dem münsterschen Send eine ganze Abteilung des Festplatzes: Propagandisten für die ultimativen, unverzichtbaren und preiswerten Helfer für alle denkbaren Probleme des Haushalts. Passend vor dem Biosupermarkt raspelt und schneidet er Gemüse, was das Zeug hält.
Der Fotograf kann sich gerade noch herausreden, dass er genug Messer im Schrank hat, aber die nächsten Kunden kommen schon…
Kein Rummel ohne Kinderkarrussell!
Auf zur nächsten Attraktion, der Eiffelturm kommt aus Paris nach Hiltrup.
Donald aus den USA reißt ein paar Meter weiter den Schnabel aus. Plüschtiere scheint er auszuspucken; was ein Glück, es ist nicht der andere USA-Donald.
Etwas weiter in Richtung Bahnhof kämpft die Bühnentechnik vor Woolworth noch mit dem Start, …
…, aber hier wartet die eigentliche Attraktion. Die Hiltruper Himmelsleiter weist den Weg in höhere Sphären.
Dazu gehört natürlich erdverbundenes Bodenpersonal. Die Feuerwehr zeigt, was sie hat, und das ist nicht wenig. Der Oldtimer ist nur zum Anschauen, aber in das neuere Gerät dürfen die Kinder auch schon mal hinein.
Einen Brand der besonderen Art entzünden so einige Angebote auf der Flaniermeile. „Diverse Salze“ würzen die Kartoffeln, sie machen den nötigen Brand für die Bierbude.
Bunter Tand gehört genauso zum Rummel. Krimskrams aller Art, neu direkt vom Hersteller oder mehr oder weniger gebraucht an den zahlreichen Flohmarkt-Ständen.
Vielleicht doch das Glitzer-Täschchen aus zweiter Hand mitnehmen? Daneben locken ein wenig Porzellan und Trödel, Bücher, Spiele, Kinderkleidung…
Das Publikum ist bunt gemischt, und für alle Altersstufen gibt es Angebote. Im einfachen Pavillon brüten Kinder über Schachbrettern, und daneben wartet „Matt in zwei Zügen“ auf Ältere.
Wer solchen Aufgaben noch nicht gewachsen ist, kann es auch eine Nummer einfacher versuchen.
Ein Seitenblick – nanu, noch ein zweiter Propagandist mit Gemüse-Zauberwerkzeugen? Nein, es ist der Luftballon-Künstler, unentwegt knetet, drückt und zieht er seine Kunstwerke, die so verdammt gemüseartig aussehen.
Und über allem ist Glitzer.
Gedränge ist überall, und doch findet sich zwischendurch ein Platz für eine Familienrast. Eine ganze Familie hat sich in der Sonne auf dem Pflaster niedergelassen: Es ist angerichtet!
Gegenüber schwingt der Dirigent der Köstlichkeiten den Taktstock.
Über allem liegt fröhliche Atmosphäre, nicht nur auf der Bühne vor St. Clemens. Ein gelungenes Fest, Dank an die Organisatoren und all die Ehrenamtlichen!
(Fortsetzung am verkaufsoffenen Sonntag, 5.5.2024.)