Spektakulärer Kranabbau auf Hiltrups Marktallee
Wer am 28.5.2017 in Hiltrups Mitte Brötchen holen ging, fand sich plötzlich vor schwerem Gerät wieder. Die Marktallee war am Sonntagvormittag voll gesperrt, um sicheren Arbeitsraum für einen riesigen Mobilkran zu schaffen.
Wo früher der Hiltruper Info-Punkt sein Quartier hatte, wird nach dem Abbruch der bescheidenen alten Häuser seit Monaten ein großes Wohn- und Geschäftshaus gebaut. Fußgänger und Radfahrer mussten sich mit einem knappen „Tunnel“ an der Baustelle vorbei begnügen, aber trotzdem reichte der Platz direkt an der Marktallee nicht für den Baustellenbetrieb. Deshalb stand in dem früheren Garten hinter der Baustelle ein großer Turm-Drehkran für den Transport der Baumaterialien. Nachdem am Samstag ein großer Teil der Dacheindeckung erledigt war, stand am Sonntag der Abbau dieses Krans an.
Für den Standort des Krans gab es keine ausreichende Zufahrt „von hinten“, er musste von der Marktallee aus mit einem großen Mobilkran über den Neubau hinweg auf die Straße gehoben werden.
Der längere Kran-Ausleger ist auf dem Foto schon von dem Mobilkran über den Neubau hinweg gehoben und längs auf der gesperrten Marktallee abgelegt. Anschließend kommt der zweite, kürzere Kran-Ausleger an die Reihe.
Dazu mussten hoch oben die Verbindungen zwischen Kran-Turm und Ausleger gelöst werden.
Oben arbeitet der Monteur und löst die Verbindungen, unten wartet der Fahrer des Mobilkrans. Was hier nach lockerer Entspannung aussieht, wird schnell von höchster Anspannung und Konzentration abgelöst.
Der Mobilkran übernimmt den Ausleger und schwenkt ihn über den Neubau hinweg zur Straßenseite.
Jetzt ist zentimetergenaues Arbeiten gefordert. Dem Kranfahrer ist die Konzentration anzusehen: die tonnenschwere Last muss ohne Pendeln ganz genau zwischen die Straßenbäume der Marktallee abgesenkt werden.
Unten dirigiert der Monteur die schwebende Last zunächst mit einem Seil, auf dem letzten Stück von Hand.
Die schwierigste Phase des Kran-Abbaus ist damit geschafft. Die Schwertransporter warten schon, um diese Lasten zu übernehmen.
Eine Last fällt damit auch von den Anliegern: sie haben jetzt schon das zweite Jahr in Folge ununterbrochenen Baulärm ertragen. Zuerst war es um die Ecke in der Straße Am Klosterwald: ein Wohnhaus-Neubau an der Stelle der früheren Hiltruper Post, vor dem ein Stolperstein an Kaplan Poether erinnert. Jetzt wird seit Monaten an dem Neubau Marktallee 34 gearbeitet, und zwar mit viel Krach und Radau. Jede Kranbewegung war weithin hörbar, das Jaulen der Motoren war nicht angenehm; jede Verständigung zwischen den Bauleuten verlief mit lautem Geschrei, sechs Tage in der Woche. Bei allem Verständnis für die Neubaupläne der Nachbarn: langsam reicht es. Aber der Innenausbau wird ja wohl hoffentlich etwas leiser vor sich gehen.