Rufnummernschwund und Versprechungen
Die Beschwerde-Abteilung der Telekom, das muss ein Höllenjob sein. Wie verabredet ruft heute der gute Mann an, der sich seit Wochen um den gestörten Anschluss kümmert. Heute, so war verabredet, sollte konkret über eine Lösung des Hauptproblems gesprochen werden: der Kunde bezahlt Entertain-Internet mit 16 MBit, bekommt aber seit Jahren nur 8 MBit. Aber bevor das verhandelt werden kann, hat der Kunde neue Probleme für den Beschwerde-Mann:
Die Telekom hat in Hiltrup eine Systemumschaltung durchgeführt. Was auch immer das ist. Die neue Technik hat jetzt Nebenwirkungen, nicht alle Telefonnummern des Kunden sind erreichbar. Der schöne neue Speedport-Smart-Router der Telekom leidet an Gedächtnisschwund, er kann sich einfach die Telefonnummern der angemeldeten Schnurlos-Telefone nicht mehr merken. Vor der Umschaltung konnte er das ganz gut. Gibt man in der Konfigurations-Software jetzt die Nummern für eingehende und abgehende Gespräche für ein Schnurlos-Telefon ein, dann tut er so als ob er diese Einstellungen speichert; schließt man die Konfigurations-Software, kann der Router sich an nichts erinnern, und das Telefon ist nicht erreichbar.
Eine neue harte Nuss also für den armen Beschwerde-Mann. Der probiert alle Nummern durch und bestätigt, dass nur ein kleiner Teil noch erreichbar ist, obwohl angeblich alle Nummern geschaltet sind. Das Problem muss jetzt im Router stecken, wird vermutet, aber der Endgeräte-Service der Telekom, der ist natürlich dauerhaft besetzt. Also keine Lösung. Ein Rückruf soll kommen, sagt der Mann, und ihm kommt langsam selbst alle Zuversicht abhanden.
Ein Versprechen liefert er noch ab. Am 22.6. soll der Anschluss des Kunden auf bessere Technik umgeschaltet werden, dann sollen die versprochenen 16 MBit endlich beim Kunden ankommen. Schaun wir mal, bislang hat immer nur eins funktioniert: dass es nicht funktioniert.
Das zeigt auch der nächste Anruf des guten Mannes am selben Tage. Er erkundigt sich, was denn der Endgeräteservice gesagt habe? Nun, der hat sich gar nicht gemeldet, nur der Beschwerde-Mann hatte gemeint, der Endgeräte-Mann habe mit dem Kunden gesprochen… die übliche Telekom-Verwirrung, das immer wiederkehrende einer-weiß-nichts-vom-andern-und-niemand-ist-wirklich-verantwortlich. Die organisierte Nicht-Verantwortung eben. Dafür hat der Kunde inzwischen eine SMS bekommen: „Sehr geehrter Kunde, wir kümmern uns darum…“. Kümmern bei der Telekom und Kummer beim Kunden.
Also einmal mehr: Fortsetzung folgt.
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