Corona im Angebot - beim Bäcker

Wir schaffen uns gerade unsere 4. Welle

Es ist Sonntagmorgen, Brötchenholen ist angesagt, also aufs Rad und hin zu Schrunz auf der Marktallee. Schön, vor der Tür steht keine Schlange. Maske auf und zur Tür – aber was ist da los? Früher war diese Tür der einzige Eingang, dicke rote Richtungspfeile auf dem Boden markieren noch: Hier herein geht’s zur Brötchentheke, dann zur anderen Tür wieder heraus. Heute strömen die Brötchenkäufer durch beide Türen herein und aus beiden Türen heraus, vor der Theke knubbelt es sich. Wer jetzt dran ist, wer an wem vorbei muss, ist dem Gedränge überlassen. Aus dem Hintergrund winkt eine Verkäuferin, man bahnt sich den Weg durch die Menge und bestellt. Dann hat man plötzlich jemanden an seiner Seite. Direkt nebenan, ohne jeden Abstand taucht ein Mittzwanziger auf; ohne FFP2-Maske, nur die billige OP-Maske vor der Nase. „Bitte Abstand“, diese mehrfach wiederholte Ansprache ignoriert er beharrlich.

Münster hat heute eine Sieben-Tage-Inzidenz von 13,96. Der Wert lag mal bei 2, er wird in den nächsten Tagen weiter steigen. Es wird wieder mehr Infektionen geben, es wird wieder strengere Regeln geben, alle werden sich wieder einschränken müssen. Und auch die Geimpften dürfen sich fürchten, es gibt keinen absoluten Schutz. Welche Langzeitfolgen habe ich zu erwarten, wenn mich der ignorante Mittzwanziger ansteckt, trotz Impfung?

Wie sinnvoll die AHA-Regel ist, können die Hausärzte bestätigen. Im vergangenen Winter haben sie wenig Erkältungskranke gesehen: AHA hilft nicht nur gegen Corona, sondern schützt auch vor vielen anderen Krankheiten. Ein ganz klein wenig Vernunft reicht schon, um dies zu begreifen und sich danach zu verhalten. Aber mit der Vernunft ist es so eine Sache…