Politik diskutiert Freigabe
Dreißig Jahre ist es jetzt her. Ein Jugendlicher auf der Suche nach seinem Lebensweg. Aus schwierigen Verhältnissen, wie man so unschön sagt. Nicht dumm, aber die Verhältnisse sind nicht so, dass Schule ein Erfolgserlebnis wird. Drogen gibt es in der Schule, Ärger gibt es zu Hause. Er geht in eine Pflegefamilie und denkt über eine Ausbildung nach. Die alarmierte Pflegefamilie findet Drogenutensilien und holt sich Rat bei der Drogenberatung. Ach, das sei doch völlig harmlos, „der schafft das schon“, sagt die Drogenberatung. Er schafft es nicht. Eine chronische Psychose entwickelt er, Obdachlosigkeit, Gewalt gegen andere, viele Notfall-Krankenhausaufenthalte. Jetzt lebt er relativ stabil im betreuten Wohnen. Zu schwer beschädigt, um seinen Lebensunterhalt selbst zu erarbeiten, immer vom Rückfall bedroht.
Cannabis für Alle steht wieder einmal auf der politischen Agenda. Ja, die Kriminalisierung der dummen Kleinverbraucher ist keine Lösung, sie führt Polizei und Justiz in nutzlosen Leerlauf. Nein, so einen Weg bis fast in den Tod möchte niemand noch einmal miterleben müssen: Keine Signale an die Kids, dass Cannabis harmlos ist.