Die schöne Provinzialhauptstadt Münster, ehemals Hauptstadt der Provinz Westfalen, erstickt im Müll. Die Heerscharen von Touristen und Einheimischen, die im Sonnenschein durch die alte Stadt promenieren, können nicht darüber hinweg täuschen: Hier muss dringend etwas passieren!
Damit wir uns nicht missverstehen, natürlich will niemand den münsterschen Jecken verbieten, am Rosenmontag die Stadt mit billigen Bonbons und Popcorn zuzuschmeißen. Und was den älteren Herrschaften recht ist, wird man auch dem Jungvolk auf den Aaseewiesen zugestehen müssen. Auch Silvester soll nicht verboten werden, trotz all der Feuerwerksreste und Scherben. Wo viele Menschen auf engem Raum feiern, bliebt was liegen. Die Empörung ist nur größer, wenn es junge Leute waren.
Nein, diese Art von großstädtischem Müll ist nicht gemeint. Münster hat ein Problem mit einer ganz anderen Art von Müll, es ist – wie soll man sagen? – der Alle Jahre wieder-Bodensatz. Sozusagen der geistige Unrat. Den findet man immer wieder, ein schönes Beispiel sind die Westfälischen Nachrichten vom 4.5.2019. Da wird in einer Karikatur eine Verbindung hergestellt zwischen den friday-for-future-Demonstrationen der Jungen und denen, die sich am Aasee zusaufen und in die Rabatten kotzen. Die friday-for-futures, diese unerzogenen dummen Kinder! Die haben doch keine Ahnung, die sollen ihr Schicksal lieber den alten Experten überlassen, das hat schon FDP-Lindner so schön gesagt. Das ist der echte Unrat. Vielleicht sollte mal einer die WN-Redaktion ausfegen?