Zweigleisiger Ausbau der Strecke Münster – Lünen weiter unsicher
„Keine weitere Verzögerung beim zweigleisigen Ausbau der Strecke Münster – Lünen“ fordert die SPD im Rat von Münster. Denn dies Planungsprojekt der Deutschen Bahn entwickelt sich immer mehr zu einem Kasperlespiel, dem die Amelsbürener ohne rechtes Vergnügen zuschauen. „Der zweigleisige Ausbau der Bahnstrecke Münster – Lünen befindet sich also weiterhin in der Warteschleife. Das, was die CDU bereits seit dem letzten Bundestagswahlkampf als ihren Erfolg feiert, wird immer neu relativiert“, so beschreibt SPD-Ratsherr Michael Kleyboldt, Mitglied der Verbandsversammlung im Zweckverband Schienenpersonennahverkehr Münsterland (ZVM) die aktuelle Situation. Im Juni 2017 habe der zuständige Staatssekretär noch verkündet, dass bis Ende 2017 der zweigleisige Teilausbau als ‚vordringlicher Bedarf‘ in den Bundesverkehrswegeplan 2030 aufgenommen werden solle. Nur Projekte mit dieser Einstufung haben überhaupt eine Chance, in das Finanzierungskarrussell aufgenommen zu werden. Nach monatelanger Funkstille sei jetzt klar, dass von dem ‚vordringlichen Bedarf‘ zunächst nur sechs Kilometer übriggeblieben seien. „Wann die weiteren 20 Kilometer Ausbau folgen, steht weiterhin in den Sternen. Das kann die CDU noch so schönreden“, ärgert sich Kleyboldt.
Ohne Zweigleisigkeit sei ein zuverlässig funktionierender ÖPNV weiterhin nicht möglich, zumal auch der Rhein-Ruhr-Express (RRX) nach den Plänen der Deutschen Bahn über Münster fahren soll. „Ein gutes Schnellzug-System kann aber nur funktionieren, wenn es nicht noch auf der Schiene mit dem Nahverkehr konkurrieren muss“, stellt der SPD-Ratsherr klar. Das Nachsehen hätten sonst immer die Pendlerinnen und Pendler. „Wir brauchen daher den zweigleisigen Teilausbau der Strecke Münster – Lünen dringend. Eine weitere Verzögerung darf es nicht geben“, fordert Michael Kleyboldt den umgehenden Beginn der Planungen.