Schleswig
(Fortsetzung von 2021: Camping in Deutschland IX)
Nach dem kurzen Rundgang am Vortag soll Schleswig heute etwas gründlicher erlaufen werden. Vom Rathausmarkt geht es in die Lange Straße, aber wo es eine lange Straße gibt, muss es auch eine Kurze Straße geben.
Genauso verhält es sich mit der Kälberstraße, die Schlachterstraße ist nicht weit.
Im Bogen geht es an Kapitänshaus und Rathaus vorbei in die historische Fischersiedlung Holm.
Die Häuschen in der Norderholmstraße strahlen mit den Rosen davor um die Wette.
Gegenüber liegt der Friedhof im Zentrum der Siedlung, unter den Bäumen hinweg schauen die Fenster über die Gräber hinweg zur Kapelle.
Der Tourismus ist hier Fluch und Segen (?), selbst die Birnen am Spalier müssen offensichtlich mit Hinweisschildern verteidigt werden.
Das St. Johannis-Kloster am Rand der Siedlung ist einen Abstecher wert. Das ehemalige Kloster ist seit Jahrhunderten ein Damen-Stift: Laut Wikipedia hat das Kloster als Stiftung für die standesgemäße Versorgung der unverheirateten Töchter des schleswig-holsteinischen Adels bis in die heutige Zeit überdauert; die Töchter der Mitglieder der Ritterschaft können schon unmittelbar nach ihrer Geburt angemeldet werden.
Das Gelände ist zugänglich, rechter Hand kann man im Bibelgarten erfahren, welche Pflanzen in der Bibel eine Rolle spielen. Geht man weiter, kommt man zur Schlei.
Das Klostergelände grenzt direkt an die Schlei, ein wunderbarer Ausblick.
Die romanische Klosterkirche aus dem 13. Jahrhundert hat anstelle eines Turms nur einen kleinen Dachreiter, sie war im Zeitpunkt des Besuchs nicht zugänglich.
Zurück zur Fischersiedlung führt ein schmaler Fußweg an der langen Klostermauer entlang.
Nach wenigen Metern erfreuen sich die Touristen schon wieder am Blumenschmuck der Fischerhäuser.
Fuß am Holm nennt sich ein schmales Gässchen.
An seinem Ende steht man an der Schlei. Was die Anwohner von den Touristen halten, die bis hierhin kommen, kann man an einem Schild am Pfahl im Wasser ablesen: “I love tourists”, darunter ein Krokodil.
Was sich so touristenbunt darbietet, kann man allerdings auch mit anderen Augen sehen!
Leuchtende Rosenblüten verabschieden die Besucher. Schleswig, wir kommen noch einmal wieder!