Schleswig
(Fortsetzung von 2021: Camping in Deutschland VIII)
Andere Mütter haben auch schöne Töchter: Von Mecklenburg-Vorpommern geht die Reise nach Schleswig-Holstein. Schleswig ist das Ziel, und auf der Suche nach einem kleinen, ruhigen und naturnahen Campingplatz fällt die Wahl auf den Camping Hellör an der Schlei.
Der Platz liegt an einem Hang oberhalb der Schlei, es herrscht kein Rummel: Die Betreiber achten auf Abstand, die Boote am Ufer der Schlei zeigen, wer hier angesprochen ist.
Am nächsten Tag gilt noch einmal ein Blick der Landschaft und den Seglern, dann steht eine erste Runde durch Schleswig an.
Bevor man irgendetwas anderes näher angeschaut hat, fallen die Rosen ins Auge. Die kleinen Häuschen in der Altstadt um den Dom und in der Fischersiedlung Holm schmücken sich mit ihren Rosenstöcken, und im September blühen sie jetzt noch.
Beherrschendes Bauwerk inmitten der kleinteiligen und bunten Altstadt ist der Dom. Er hat eine lange Baugeschichte, der mächtige Turm wurde erst im 19. Jahrhundert auf Wunsch des deutschen Kaisers gebaut (der Kölner Dom lässt grüßen). Die Finanzierung kam aus den Reparationen, die Frankreich nach dem verlorenen Krieg 1870/1871 an Deutschland zahlen musste.
Das Prunkstück im gotischen Dom ist der Bordesholmer Altar.
Wendet man sich von hier aus um, hat man den Blick durch die spätgotische Hallenkirche zur Orgel an der Westwand.
Der Blick von der Westwand nach Osten lässt das Raumgefühl ahnen, das Besucher in der Hallenkirche empfinden können. Wenn die Kirche auch leer ist und – coronabedingt – nur wenige Sitzplätze im Raum verteilt sind:
An der Seite flackern im leisen Grundgeräusch der großen Kirche die Andachtslichter.
Die nächsten Schritte führen durch die Altstadt, …
…, vorbei an den rosengeschmückten Häuschen, von denen viele als Ferienwohnung zu mieten sind.
Da muss Joachim Ringelnatz schon mal seinen Namen für ein Café hergeben, aber ob er hier jemals gewesen ist geschweige denn seine Zeche bezahlt hat? Der kurze Rundgang endet in der Fischersiedlung Holm: In der Schleimöwe ist ein Tisch reserviert für ein Fischessen mit Freunden.
(Fortsetzung: Schleswig.)