Seehofer-Theater, Kauder-Desaster, Diesel-Schmierenstück

Diesel-Nachrüstung jetzt!

Auf unseren Bundesverkehrsminister ist Verlass. Immer gleich bleibend und ohne Unterlass verkündet er zum Thema Diesel-Fahrverbote sein Mantra: Meine Priorität 1 bleibt, dass die Diesel-Besitzer ihr altes Auto in ein saubereres Fahrzeug tauschen können. Absatzförderung nennt man das.

Alles Andere, was zurzeit aus dem Berliner Verkehrsministerium und aus dem Kanzleramt zu erfahren ist, ist nur ein bunter Wirbel. Keine Nachrüstung der Euro5-Diesel, doch eine Nachrüstung; kein Autobesitzer soll dafür zahlen, oder doch ein Eigenanteil? Neue Kaufprämien für den Kauf neuer Autos, oder lieber ein Rückkauf der alten Autos, oder eine Inzahlungnahme, und vielleicht doch auch für den Kauf von jungen Gebrauchtwagen? Und dann die Unterscheidung nach Postleitzahl und nach Landtagswahltermin: Hilfen für hessische Dieselfahrer, damit die richtig wählen? Oder auch für noch ein paar Großstädte, aber wieder nicht zu viele, damit die Sache nicht zu teuer wird? Und keine Hilfe für die Leute, die anderswo wohnen und über größere Entfernung in diese Städte fahren?

Man mag es nicht mehr hören. Ein nicht endendes Nicht-Handeln der Regierung.

Gleichwohl, eine Lösung muss her. Ab Herbst 2019 ist Frankfurt dicht für Euro5-Diesel, viele andere Städte haben dasselbe Problem. Wenn Politik nicht handelt – von der Industrie ganz abgesehen -, müssen die Bürger die Sache selbst in die Hand nehmen. Wie das geht? Ganz einfach: SCR-Katalysator auf eigene Kosten einbauen und das Geld per Sammelklage vom Hersteller des Autos zurückfordern.

Sie sind nicht überzeugt? Nun, das ist nachvollziehbar; immerhin steht zum Beispiel noch eine verbindliche Erklärung der Behörden aus, dass die so nachgerüsteten Fahrzeuge von Fahrverboten nicht betroffen sind. Deshalb bietet ein Hersteller solcher Nachrüstlösungen jetzt an, dass man sich unverbindlich registrieren, das heißt erst einmal nur Interesse bekunden kann. Am 25.9.2018 lagen bereits 3500 solcher unverbindlicher Anfragen vor.