Misfire in Hiltrup

Misfire, das hört sich beinahe an wie freundliches Feuer; eine sehr unfreundliche Konstellation, wenn Soldaten durch das Feuer der eigenen Truppen sterben. Nun, ganz so schlimm ist es mit dem Hiltruper Misfire nicht. In Hiltrup erleben wir Misfire bei gutem Wetter jetzt wieder in den stillen Wohngebieten. Es sind kleine Explosionen, aber immerhin sind sie über 100 Dezibel laut. Das ist lauter als ein Presslufthammer. Und natürlich auch außerordentlich unfreundlich zu den Leuten, die dort wohnen.

Die Ursache für dies Ärgernis ist schnell gefunden. Weder ist es die Bundeswehr im Übungseinsatz, noch sind die Terroristen von IS oder von der braunen Seite unterwegs. Es sind unsere eigenen Nachbarn. Sie besitzen ein Motorrad, und Misfire sind absichtlich herbeigeführte Fehlzündungen. Die Motorsteuerung der Motorräder wird auf den Rennmodus umgeschaltet, und damit machen unsere eigenen Nachbarn dann vorsätzlich Höllenlärm im Wohngebiet.

In diesen Tagen ist so eine Knalltüte regelmäßig auf der Marktallee und im Wohngebiet Am Klosterwald unterwegs. Man hört ihn schon von weitem kommen. Dann nimmt er im Ausrollen vor der Ampel den Gang raus, lässt den Motor im Leerlauf aufbrüllen – und macht Fehlzündungen. Bevor man den Knüppel in der Hand hat, um ihm das auszutreiben, ist er schon weiter, dröhnt die Marktallee zu, knallt über die Kanalbrücke. Und kommt um Mitternacht zurück: nimmt im Wohngebiet den Gang raus, lässt den Motor brüllen. Eine Knalltüte eben.