Millionen sind in die Ortsumgehung von Wolbeck geflossen. Wolbecks historischer Kern ist nicht für Autos gebaut; die nach langem Ringen um Wolbeck herum gebaute Umgehungsstraße sollte die Autos endlich aus der Ortsmitte holen. Jetzt hat Straßen.NRW die Umgehung fertig, und die Stadt Münster kommt nicht aus dem Quark. Die städtische Planung für den Anschluss der Eschstraße an die Umgehung ist gefloppt. Vornehm geht die Welt zugrunde: aus gestalterischen Gründen hat die Stadt den Anliegern keinen ausreichenden Lärmschutz geben wollen. Kein Wunder, dass die Anlieger dagegen geklagt haben; jetzt hat das Oberverwaltungsgericht Münster ihrer „Normenkontrollklage“ stattgegeben und die städtische Planung gekippt.
Das Urteil ändert aber nichts daran, dass an der Eschstraße gebaut werden muss. Wolbeck erstickt an Autos, eine Lösung muss her. Deshalb bleibt die SPD in Münsters Rat bei ihrer Position, dass die Eschstraße ausgebaut und an die Ortsumgehung angebunden werden muss. Das ist in der Fraktionssitzung der SPD am 6. Februar nochmals bekräftigt worden.
„Die Anbindung der Eschstraße an die Umgehungsstraße ist nach wie vor zentral, um den Verkehr im Ortskern weiter zu reduzieren“, erklärt der Wolbecker SPD-Ratsherr Marius Herwig. Auch Thomas Fastermann, planungspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion, macht diese Forderung noch einmal deutlich: „Das Ziel ist weiterhin der Ausbau. Wie man rechtssicher dahin kommt, muss zusammen mit der Planungsverwaltung beraten werden, sobald die schriftliche Urteilsbegründung vorliegt.“
Weiterhin macht Marius Herwig deutlich, dass die Konsequenzen für die Ortskerngestaltung im historischen Wigbold möglichst gering gehalten werden müssen: „Für viele der im Ortskern vorgesehenen Maßnahmen ist die Reduzierung eine Bedingung. Trotzdem sollte die Stadtverwaltung jetzt schauen, welche Einzelmaßnahmen kurzfristig umgesetzt und den politischen Gremien vorgelegt werden können.“