Wir selbst heizen die Welt. Wir heizen die Häuser mit Gas und Öl, wir verschwenden warmes Wasser, wir verbrennen Unmengen von Öl in unseren Autos. Und die Autos werden immer schwerer und immer durstiger. Wir betrügen uns selbst, kaufen Plug-in-Hybrid-Autos; auf dem Papier verbrauchen sie fast keinen Sprit mehr, in der Realität noch deutlich mehr als die reinen Verbrenner.
Sintfluten schickt uns der Himmel als Strafe für solches Verhalten, und wir bauen so, dass daraus Überflutungen werden. Da schreibt der Bebauungsplan Tiefgaragen vor. Das ist die grüne Verkleidung für großen Umweltfrevel. Denn die Grundstücke sind knapp, und für den Bau der Tiefgarage wird das gesamte Grundstück betoniert, nur ein schmaler Scham-Streifen bleibt ohne Beton. Auf diesem unterirdischen Betonklotz bringen die Bauleute eine ganz dünne Schicht von Pseudo-Grün auf: Die Betongarage bekommt ein dichtes Betondach, und damit sich der Regen darauf nicht staut, schüttet man viele Tonnen Schotter darauf; im Schotter liegen Abflussrohre, die leiten den Regen ganz schnell in den Kanal. Über den Schotter schüttet man dann eine dünne Schicht Erde, obendrauf Rollrasen, fertig ist der Betrug. Damit ist es nicht genug, den Rest des Grundstücks versiegeln gepflasterte Wege und Terrassen.
Wasser, das vom Himmel fällt, nimmt so ein Grundstück nicht mehr auf. Regen kann nicht mehr versickern, er landet als Flutwelle im Kanal – die kommt dann bei den Nachbarn an, drückt anderswo die Kanaldeckel hoch.
Die Stadtverwaltung Münster stellt sich taub, wenn man sie danach fragt. Noch vor der großen Flut im Ahrtal und anderswo wurde sie im Juni 2021 per Email gefragt, ob solches Bauen den o.K. sei. Ob man denn auch in Zukunft Tiefgaragen vorschreiben wolle, die keine Versickerung von Regen zulassen. Antwort: „Ihre mail habe ich zuständigkeitshalber an Frau XY weitergeleitet“ – das war vor eineinhalb Monaten, still ruht der Behörden-See.