Joachim Frank mit Kurzgeschichten bei Klostermann
Der arme Poet, man denkt an Spitzwegs Bild der ärmlichen Dachkammer: er soll im Hamburger Festsaal zur Verleihung des Literaturpreises an ihn würdige Phrasen schwingen, er soll Finger Food für die Honoratioren mit seinen philosophischen Sprüchen würzen.
Joachim Frank las bei Klostermann am 15.3.2017 aus seinen Büchern, und als Schriftsteller spießte er mit der Preisverleihungsgeschichte sehr zum Vergnügen seiner Zuhörer den Literaturpreis-Betrieb auf. Mit dieser Kurzgeschichte war er wieder in seiner Heimat Hamburg angekommen.
Begonnen hatte er seine Lesung in Ecuador: Frank präsentierte sich als viel und weit Gereister, und seine Geschichte über den schwierigen Briefmarkenkauf in diesem armen Land brachte neben der Heiterkeit an der Oberfläche eine gehörige Portion Nachdenklichkeit mit.
Die bei Klostermann vorgestellten Texte deckten so eine sehr weite Spanne von Themen ab, vom humorvollen Lokalkolorit über den Blick für Nöte anderer Menschen bis zum Einsamen, der mit dem Condor zu fliegen, zu entschweben meint – „El cóndor pasa“. Wer nicht dabei war, hat etwas versäumt, aber: die Bücher kann man kaufen…