Vier-acht-sonstewas

Hiltrup hatte schon immer kein gutes Händchen, wenn es um Stadtteil-Werbung ging. Früher sollte ein Bilderbuch-Käferchen die Kunden zu den Hiltruper Kaufleuten locken – na ja, gut gemeint war es jedenfalls. Jetzt zeigt die Stadtteiloffensive Freude am Schriftdesign. Eine Postleitzahl soll für Hiltrup stehen. Und damit sie ein wenig nach Design aussieht, kommt die Zahl in Worten daher: fünf Worte, grafisch eng aneinander geschachtelt, so ein kleiner schwarzweißer Zeichenfriedhof, Bleiwüste hätte man früher gesagt. DIN 1451 MITTELSCHRIFTGROSSBUCHSTABEN – .
Zeigen darf man das Ding aber nicht, da sei das Patent- und Markenamt davor! Das Logo dürfen nämlich nur Vereine, Institutionen und Gruppen nutzen, und auch die müssen vorher die Stadtteiloffensive um Erlaubnis bitten.
Dafür liefert die Stadtteiloffensive eine Gebrauchsanleitung mit, wie das Logo von den Berechtigten im Briefkopf zu benutzen ist: „Das VAESF-Logo kann in jedem Hiltruper Briefkopf und auf Webseiten nach Mustervorlage verwendet werden, wenn in Zusammenhang mit der Adress-Schreibweise 48165 Münster-Hiltrup im Briefkopf o.ä. verwendet wird“ alles klar? Nein? Dann bitte das Beispiel beachten, das auf der Website mitgeliefert wird:

Beispiel zur Verwendung des VAESF-Logo (Quelle: www.48165.de)

Beispiel zur Verwendung des VAESF-Logo (Quelle: www.48165.de)

Aber wenn Ihnen das immer noch erklärungsbedürftig vorkommt, ist das auch kein Problem. Verwenden darf das Logo doch sowieso nur: siehe oben!

Im Ernst: ein Logo soll einen unverwechselbaren Auftritt ermöglichen. Verständlich soll es sein, unverwechselbar, kurz und einfach = einprägsam und auch ganz klein noch gut erkennbar, es soll einen hohen Wiedererkennungswert haben. Daran muss sich vier-acht-sonstewas messen lassen: und fällt gnadenlos durch. Dieser Zahlensalat erfüllt keine der Anforderungen. Gut gemeint, aber schlecht gemacht.