Münster vereint gegen Extremisten

Unzählige Europafahnen über dem Prinzipalmarkt (10.2.2017; Foto: Klare)
Unzählige Europafahnen über dem Prinzipalmarkt (10.2.2017; Foto: Klare)

Friedliche Demonstration gegen AfD

Es war schon ein beeindruckendes Bild: Münster zeigte im Sinne des Wortes Flagge. Die Kaufmannshäuser am Prinzipalmarkt waren mit Europa-Fahnen geschmückt so weit das Auge reicht.

Auf Münsters Lugeristraße unterwegs zur friedlichen Demonstration gegen den AfD-Auftritt im historischen Rathaus (10.2.2017; Foto: Klare)

uf Münsters Lugeristraße unterwegs zur friedlichen Demonstration gegen den AfD-Auftritt im historischen Rathaus (10.2.2017; Foto: Klare)</figcaption

Zahlreiche Bürgerinnen und Bürger von Münster kamen am 10.2.2017 zu der Demonstration auf dem Prinzipalmarkt. Ein breites Bündnis der verschiedensten Akteure hatte dazu aufgerufen, vor dem ehrwürdigen münsterschen Rathaus deutlich zu machen: die AfD ist mit ihrem Neujahrsempfang in Münster nicht willkommen, hier gibt es keine Unterstützung für extreme und verfassungsfeindliche Aktionen.

Die weißhaarigen Alten waren auf der Demo gegen den AfD-Auftritt genauso vertreten wie Mittelalte und Junge (10.2.2017; Foto: Klare)

Die weißhaarigen Alten waren auf der Demo gegen den AfD-Auftritt genauso vertreten wie Mittelalte und Junge (10.2.2017; Foto: Klare)</figcaption

Geschätzt 8000 Teilnehmer versammelten sich auf dem Prinzipalmarkt, von der Lambertikirche bis zum Kaufhof gab es kaum ein Durchkommen. Über den Köpfen wehten die Europa-Fahnen, unten war eine Vielzahl von improvisierten Plakaten zu sehen.

Plakate vor dem Haus Grümer; das Geschäft war eines der wenigen, die noch erleuchtet waren (10.2.2017; Foto: Klare)

Plakate vor dem Haus Grümer; das Geschäft war eines der wenigen, die noch erleuchtet waren (10.2.2017; Foto: Klare)</figcaption

Münster hatte der AfD das Licht ausgemacht, die meisten Lichter rund um den Prinzipalmarkt waren erloschen (10.2.2017; Foto: Klare)

Münster hatte der AfD das Licht ausgemacht, die meisten Lichter rund um den Prinzipalmarkt waren erloschen (10.2.2017; Foto: Klare)</figcaption

Bemerkenswert war die allgemeine Stimmung. Die Bürger-Stadt Münster demonstrierte höchst bürgerlich. Alle Generationen waren vertreten und standen dicht gedrängt zusammen; man unterhielt sich und scherzte.

“Freiheit bedeutet ohne Angst zu sein“ (10.2.2017; Foto: Klare)

“Freiheit bedeutet ohne Angst zu sein“ (10.2.2017; Foto: Klare)</figcaption

Selbstgemachte Plakate wurden hochgehalten, Plakatträger drängelten sich in aller Ruhe und mit aller Rücksicht durch die Menge.

“AfD wählen ist so 1933“ (10.2.2017; Foto: Klare)

“AfD wählen ist so 1933“ (10.2.2017; Foto: Klare)</figcaption

Bewegung kam jedesmal dann auf, wenn weitere Gäste des AfD-Empfangs vom Sicherheitspersonal durch den abgesperrten Freiraum vom Domplatz zum Rathaus eskortiert wurden. Das war kein wütender Protest, wie die Westfälischen Nachrichten titelten. Von Wut konnte überhaupt keine Rede sein. Aber es war eine sehr eindeutige, entschlossene und laute Meinungsäußerung mit Pfeifen und Nazis-raus-Rufen.

Die AfD-Gäste waren mit einer Wand von Plakaten und lautem Protest konfrontiert (10.2.2017; Foto: Klare)

Die AfD-Gäste waren mit einer Wand von Plakaten und lautem Protest konfrontiert (10.2.2017; Foto: Klare)</figcaption

Münster hat an diesem 10. Februar eindrucksvoll gezeigt, dass sich die Stadt nicht als Kulisse für Provokationen von Extremisten missbrauchen lässt.