5 Jahre Störung und (k)ein Ende?
Telefon und Internet, immer war der Wurm drin. Internet ohne Aussetzer – das wäre schön gewesen, aber so ein paar Denkpausen zwischendurch sind doch auch was Feines? Man kann die Gedanken sammeln, während der Seitenaufbau mal wieder stockt.
Verschiedene Anbieter haben sich an dem Problem versucht. Citykom, Versatel, Arcor, Telekom: alle versprachen allerbeste Verbindung und hielten ihre Versprechen nicht. Der Kunde knurrte und zahlte. Zahlte den Techniker der Telekom, der die von der Telekom selbst vor vielen Jahren im Haus eingebaute Telefonanschlussdose gegen eine neue Dose der Telekom tauschte. Die Störung blieb.
Am Jahresanfang schickte die Telekom einen neuen Router, weil der Kunde immer noch meckerte. Die Störung blieb.
Im Mai war es dann nicht mehr zu ertragen. Mal kam dieser Anrufer nicht durch, mal jener. Mal gab das WLAN keine Verbindung, mal gab es gar keine Verbindung. Jeden Tag ein Gespräch mit der Telekom. Mal waren die Herrschaften gestresst, mal freundlich, mal herrisch; zigmal wurde die Diagnoseabteilung bemüht: eine fantastische Leitung, was will der Kunde überhaupt?
Zuletzt ging stundenlang gar nichts mehr. Dann ging wieder was. Dann wieder nichts – und in diesem Augenblick kam der Telekom-Techniker, am Samstagnachmittag um 5. Keine fantastische Leitung, nur noch: Schweigen. Da fluchte der arme Mann, Fußball im Fernsehen ging für ihn nicht (und für den Kunden sowieso nicht). Eine heile Leitung suchte er für den Kunden, aber es gibt keine mehr. Irgendwo auf den 1.600 Metern zwischen dem grauen Kasten an der Straße und dem Haus des Kunden gibt es ein Problem, das muss man finden und ausgraben, vielleicht ein bisschen löten und schrauben. Irgendwann.
Getröstet ist der Kunde damit nicht. Noch nicht einmal erleichtert. Er ist nur grenzenlos wütend: wie viele Stunden hat er sich dafür schon die Wartemusik der Telekom angehört, die schönen Ansagen „Alle Plätze sind besetzt, es wird nur klitzekleine 20 Minuten dauern“, und dann im Schnitt mindestens eine Stunde lang mit vielen hilflosen Telekom-Leuten gesprochen. Nicht nur ein-, zweimal, sondern über Jahre immer wieder. Warum zum Teufel konnte diese Firma das Loch im Kabel, den Knick im Draht oder was immer das Problem ist nicht früher finden? Aber es ist ja noch nicht wirklich gefunden. 1.600 Meter sind verdammt lang.