Winter-Impressionen
Schneesturm – für münstersche Verhältnisse haben wir gerade einen. Die Nacht durch ist unentwegt feiner Pulverschnee gefallen. Nein, der Wind hat ihn hin und her geweht, hat mit ihm gespielt; hat Häufchen neben den Dachgauben gesammelt und sie dann in weiten Schleiern wieder aufgenommen und ausgebreitet.
20, 30 Zentimeter waren am Morgen wegzuschaufeln, alles war weiß und öde? Allein schon die Terzetten draußen vor der Tür sagen etwas ganz anderes, mit ihren kräftig gelben Blüten setzen sie den ersten Kontrast.
Natürlich gibt es auch die klassischen Winterbilder. Die Kiefer wirkt noch dunkler als sonst, der Schnee liegt höchst dekorativ auf den langen Nadeln.
Nebenan gibt die Zaubernuss ganz andere Signale. Zusammen mit den Schneeglöcken (die jetzt unter dem Schnee verschwunden sind) und den Christrosen gibt sie uns jedes Jahr die erste Ahnung vom Frühjahr.
Die Sternmagnolie gibt eine Schwarz-Weiß-Grafik ab. Wer sie in den Tagen davor beobachtet hat, weiß, dass unter dem Schnee die weißen Blütenknospen auf den Start warten.
Auch der Lebensbaum, der so dekorativ beschneit ist, sieht nicht nur winterlich erstarrt aus: Der wilde Wein, der ihn als Klettergerüst nutzt, gibt ihm immer noch einen Hauch Farbe.
Die Vögel haben es jetzt schwer, in all dem Schnee ihr Überlebensration Futter zu finden. Am Futterhäuschen sind plötzlich die Buchfinken versammelt, auch Meisen und Drosseln bedienen sich hier. Nur die Eichhörnchen, die sonst auch gern zum Futterhäuschen kommen, bleiben zu Hause; die Nüsse auf der Fensterbank bleiben heute liegen.
Farbe bringt auch die Technik in dies Winterbild. Die Signallampe an der Baustellenabsperrung wirkt wie ein Ausrufezeichen.