Mehr als Geranien
Kalte Sophie und Schafskälte sind vorüber, auf den Balkonen explodieren die Geranien. Auch die stehenden Geranien aus dem vorigen Jahr haben sich von der Trockenperiode im Keller-Winterquartier erholt und konkurrieren mit den hängenden, die nicht über den Winter kamen und deshalb nachgekauft werden mussten.
Die Fuchsien haben sich von der Winterpause erholt. In der Garage hatten sie frostfrei und trocken gestanden und fast alle Blätter abgeworfen, jetzt öffnen sie ihre ersten Blüten und zeigen eine Fülle von Blütenknospen.
Ohne die Fürsorge in Winterquartieren kommen die Glockenblumen aus. Sie samen sich selbst aus und verbreiten sich ohne Hilfe im Garten.
Auch um die Fingerhüte muss man sich nicht kümmern, sie sind zweijährig und sorgen selbst für ihre Verbreitung.
Die ganz große Schau aber veranstalten im Juni die Hortensien. Vor 60 Jahren waren sie einmal der Renner, es gab keine Firmung oder Konfirmation ohne blühende Hortensien im Topf für die Fensterbank. Man mochte sie nicht mehr sehen, sie gerieten in Vergessenheit. Zu Unrecht, wenn man heute die vielen verschiedenen Sorten im Garten (und nicht auf der Fensterbank) erlebt. Was sich auf dem Foto der Blütenknospe noch rot, gelb und grün präsentiert, …
…, entwickelt sich zu einem beeindruckenden roten Blütenball mit kleinen blauen „Knöpfchen“ in der Mitte der einzelnen Kelchblätter.
Hier wechselt die Farbe im Aufblühen von blau (in der Mitte) zu weiß, der Blütenstand ist nicht kugelig, sondern eher flach.
Weiß mit „ausgefransten“ Rändern zeigt sich diese Sorte.
Die Sommerhortensie ist ein besonderer Fall. Am niedrigen Strauch entwickelt sich eine Vielzahl von übergroßen schweren Blütenbällen, die aus vielen winzigen weißen Kelchblättern bestehen. Sie sind so üppig und schwer, dass sie ein wenig gestützt werden müssen.
Diese Sorte entwickelt etwas kleinere Blütenstände.
Die Kletterhortensie, deren Blütenstand auf dem Foto schon fast ausgeblüht ist, ist ein besonders robuster Vertreter. Wie der Name schon sagt, klettert sie mühelos am Mauerwerk empor und muss regelmäßig gestutzt werden; lässt man sie wachsen, breitet sie sich stark aus.
All diese Hortensienarten sind problemlose Gartenpflanzen. Die einzige Anforderung, die sie an ihren Standort stellen, ist eine ausreichende Wasserversorgung, Wassermangel nehmen sie übel. Davon abgesehen sind sie pflegeleicht. Nach der Blüte sollten sie zurück geschnitten werden, damit sie nicht zu groß werden.
Insbesondere die prächtige Samthortensie, die ihre Blüten etwas später öffnet, muss regelmäßig und rechtzeitig beschnitten werden. Sie wird sonst leicht drei Meter hoch, verkahlt unten und setzt nur oben ihre aparten Blütenstände. Wartet man im Sommer zu lange mit dem Rückschnitt, bekommt man im folgenden Jahr kaum Blüten.
Im Gegensatz zu den anderen Hortensien zieht die Samthortensie viele Insekten an. Schmetterlinge und Hummeln finden offensichtlich reichlich Nahrung in den violetten Blüten in der Mitte des Blütenstandes.