Rad-Reisen: Saar-Mosel II

Von Saarburg nach Saarbrücken

(Voriger Tag: Von Trier nach Saarburg.)

Vom blauen Haus unten am Fluss geht es schnell noch einmal ohne Gepäck hoch in die Stadt. Saarburg präsentiert sich eher abweisend, es ist grau und feucht, nur die Sonnenschirme leuchten.

Die Enten auf der Mosel lassen sich nicht beeindrucken (17.6.2015; Foto: Klaus Meyerbröker)

Blick auf Saarburg mit Pfarrkirche St. Laurentius (18.6.2015; Foto: Klaus Meyerbröker)

Perspektivwechsel: Der Blick von der anderen Seite des Flusses auf die Altstadt mit der Pfarrkirche St. Laurentius.

Nach der Kurz-Besichtigung wird am blauen Haus aufgepackt, und es geht los, immer der Saar nach.

Es gibt auch schöne Ausblicke auf die Saar (18.6.2015; Foto: Klaus Meyerbröker)

Es gibt auch schöne Ausblicke auf die Saar (18.6.2015; Foto: Klaus Meyerbröker)

Zwischendurch bietet sich auch mal ein netter Ausblick auf den Fluss, aber das Wetter – feucht und her kühl – dämpft doch sehr die Begeisterung. An der Saar-Schleife ist es Zeit für eine Pause, aber Mettlach hat nichts Schönes zu bieten. Ein Fabrikort, die Traditionsfirma Villeroy&Boch produziert hier; den Radlern bietet er keinen einladenden Empfang, immerhin gibt es Kaffee vor einem Imbiss.

Danach kommt der Teil dieser Tour, den man auf keinen Fall noch einmal fahren wird. Die Autobahn begleitet den Fluss und die Radler, keine gute Kombination, erst recht nicht bei schlechtem Wetter.

Saarlouis: St. Ludwig und St. Peter und Paul (18.6.2015; Foto: Klaus Meyerbröker)

Saarlouis: St. Ludwig und St. Peter und Paul (18.6.2015; Foto: Klaus Meyerbröker)

Saarlouis ist das nächste Zwischenziel. Nicht, dass einen an diesem Ort etwas reizen könnte, dafür ist er im II. Weltkrieg zu sehr zerstört worden. Was vielleicht einmal ein bunter historischer Marktplatz gewesen war, ist jetzt ein großer öder Parkplatz mit nichtssagender Bebauung ringsum. Sehenswert ist allerdings die Kirche St. Ludwig und St. Peter und Paul. Schön muss man sie nicht finden, betrachtet man sie vom Parkplatz aus: Eine neugotische Fassade mit Turm, dahinter eine Art Rucksack aus Beton. Das Kirchenschiff glänzt durch Brutalismus, durch rohen Beton.

Saarlouis: Beton und Glanz von St. Ludwig und St. Peter und Paul (18.6.2015; Foto: Klaus Meyerbröker)

Saarlouis: Beton und Glanz von St. Ludwig und St. Peter und Paul (18.6.2015; Foto: Klaus Meyerbröker)

Fremdartig, eigenartig wirkt dieser hohe dämmerige Raum. Vor der grauen Masse leuchtet der Altar.

Saarlouis: Beton-Himmel von St. Ludwig und St. Peter und Paul (18.6.2015; Foto: Klaus Meyerbröker)

Saarlouis: Beton-Himmel von St. Ludwig und St. Peter und Paul (18.6.2015; Foto: Klaus Meyerbröker)

Trotz aller Schwere zieht es wie in der Gotik den Blick nach oben.

Saarlouis: Glasfenster in St. Ludwig und St. Peter und Paul (18.6.2015; Foto: Klaus Meyerbröker)

Saarlouis: Glasfenster in St. Ludwig und St. Peter und Paul (18.6.2015; Foto: Klaus Meyerbröker)

Der Kontrast zwischen Licht und Dunkelheit, zwischen rohem Material und künstlerischer Gestaltung lässt die wenigen Kunstwerke im Raum leuchten.

Saarlouis: Heilige Familie in St. Ludwig und St. Peter und Paul (18.6.2015; Foto: Klaus Meyerbröker)

Saarlouis: Heilige Familie in St. Ludwig und St. Peter und Paul (18.6.2015; Foto: Klaus Meyerbröker)

Man muss diese Architektur nicht unbedingt mögen – eine eigene und durchaus beeindruckende Sprache spricht sie jedenfalls, wahrscheinlich origineller als der im Krieg zerstörte Vorgängerbau.

Völklinger Hütte (18.6.2015; Foto: Klaus Meyerbröker)

Völklinger Hütte (18.6.2015; Foto: Klaus Meyerbröker)

Was dieser Weg nach Saarbrücken sonst noch zu bieten hat? Ein Blick auf Völklingen.

Radwandern unter der Autobahn bei Völklingen (18.6.2015; Foto: Klaus Meyerbröker

Radwandern unter der Autobahn bei Völklingen (18.6.2015; Foto: Klaus Meyerbröker)

Der Regen hat sich verzogen, aber der Weg durch die Industrie wird dadurch nicht schöner. Der Radweg verläuft unter der Autobahn,…

Saarbrücken: Radwandern an der Autobahn (18.6.2015; Foto: Klaus Meyerbröker)

Saarbrücken: Radwandern an der Autobahn (18.6.2015; Foto: Klaus Meyerbröker)

…, in engem Kontakt mit den Autos kommen die Radler in Saarbrücken an. Ein innenstadtnahes Hotelzimmer ist schnell gefunden, und wohin geht man, wenn man noch wohin gehen will?

Saarbrücken: Stiefel-Bräu am St. Johanner Markt (18.6.2015; Foto: Klaus Meyerbröker)

Saarbrücken: Stiefel-Bräu am St. Johanner Markt (18.6.2015; Foto: Klaus Meyerbröker)

Der St. Johanner Markt ist der zentrale Ausgeh-Ort. Auch Saarbrücken ist im II. Weltkrieg fürchterlich zerstört worden, wenig historische Substanz ist übrig. Für die hungrigen Radfahrer gibt es Verpflegung im Stiefel-Bräu.

Saarbrücken in der Dämmerung: Ein Innenhof (18.6.2015; Foto: Klaus Meyerbröker)

Saarbrücken in der Dämmerung: Ein Innenhof (18.6.2015; Foto: Klaus Meyerbröker)

Noch ein Seitenblick in einen menschenleeren verschlossenen Hof, …

Saarbrücken in der Dämmerung: Wenig Altes, viel Neues (18.6.2015; Foto: Klaus Meyerbröker)

Saarbrücken in der Dämmerung: Wenig Altes, viel Neues (18.6.2015; Foto: Klaus Meyerbröker)

…, und auch die Abenddämmerung kann nicht darüber hinwegtäuschen: Neben den wenigen alten Bauten gibt es wenig, was das Auge erfreut.

Nächster Tag: Von Saarbrücken nach Mittersheim.