Was als Wahlkampfschlager gegen den SPD-Innenminister gedacht war, bekommt jetzt seine eigene Qualität.
Dem Innenminister wird man kaum vorwerfen können, dass er nicht über die Bezahlung eines beurlaubten Polizeibeamten informiert war. Dem Chef der Polizeigewerkschaft aber muss klar sein, dass er für die vielen ehrlichen Polizisten im Lande untragbar geworden ist. Wer als Beamter einen Nebenjob annehmen will, muss das genehmigen lassen. Wendt hat dies missachtet. Er hat keine Minute für den Dienstherrn gearbeitet, aber mit Beamtenbesoldung und Einnahmen aus Nebentätigkeiten insgesamt mehr verdient als ein Polizeipräsident.
Die von ihm bislang geführte Polizeigewerkschaft diskreditiert die gesamte Polizei, wenn sie länger an Wendt festhält. Der Rest ist Routine: ein Disziplinarverfahren gegen einen pflichtvergessenen Beamten.