Ozon-Alarm in Reihe 5

Giftiger Gefahrstoff, akut toxisch (GHS06)
Giftiger Gefahrstoff, akut toxisch (GHS06)

Kino zum Abgewöhnen

Samstagabend ins Kino? Da war doch eine freundliche Rezension eines französischen Films in der Süddeutschen, „Der andere Liebhaber“ von François Ozon; die Story sei eher platt, aber nur die Franzosen könnten so etwas interessant verfilmen, so viel war im Gedächtnis geblieben, auch von Meisterschaft des Regisseurs war die Rede gewesen. Und dann das. Genitalien in Großaufnahme, ein Auge. Belangloses Softporno-Gestöhne. Keine Filmmusik, nur Lärm. Der Plot? Nicht der Rede wert, langweilig. Immer derselbe Mist: ihr Frauen, gebt doch zu, ihr wollt nur richtig rangenommen werden. Aggressiv, arrogant, gegen den Willen der Frau muss der Mann sie nehmen. Na, so Mister-Weinstein-mäßig eben. Metoo-Debatte, oder einfach Respekt gegenüber der/dem anderen, das ist bei Monsieur Ozon noch nicht angekommen. Locker eingestreut: Schock, Horror, Ekliges. Abstruses aus der Medizin-Mottenkiste. Und zum Schluss: alle haben sich wieder lieb, alles ist gut, geht in Ruhe nach Hause.

Pech nennt man das. Pech, in der Mitte der Reihe zu sitzen und nicht heraus zu können; andere hatten es besser, saßen am Rand und konnten gehen. Und demnächst aufpassen: wer jedes Jahr einen Film macht und Ozon statt Fassbinder heißt, den lieber meiden. Ozon: reizt und macht Kopfschmerzen!