„Mama“ schreit Molly, „warum darf ich nicht mit zum Ostereierverstecken?“

„Schatz, du bis noch zu klein“, meint Anneliese Osterhase, die Mutter von Molly.

„Und wenn ich die Ostereiprüfung mache?“

„Molly, jetzt nerv nicht rum“, Fred guckte genervt.

„Papa halt die Schnüs, ich red mit Mama.“

„Häschen, du kannst doch nicht jetzt die Prüfung machen, es ist schon 5 Uhr, bald schlafen die Menschen!“ Anneliese guckte Molly mitleidig an, und dann meinte sie: „Du kannst höchstens die Eier anmalen.“

„Mann, Mama“, sagte Molly und war den Tränen nahe.

„Molly, du musst doch verstehen, dass du nicht mit kannst, nachher gehst du uns noch verloren oder der Fuchs kriegt dich zu fassen, das wollen wir doch nicht.“

„Dann eben nicht.“

Molly stand auf und verschwand in ihrem Zimmer.

Als es 11 Uhr war, waren die Eltern von Molly schon fort. Molly fasste einen Entschluss: „Ich werde auch Eier verstecken“ dachte sie sich und war schon dabei, Sachen zu packen. Taschenlampe, Stadtplan und natürlich die Eier.

„Fertig.“

Molly stand zufrieden vollgepackt mit Osterhasen und gekochten bunt bemalten Eiern, die man zum Beispiel zum Frühstück essen kann. „Jetzt aber los!“

Molly sprang über zig Gartenzäune, dann war sie da, wo sie hin wollte, in den Wald, denn die Waldhasen sollten auch Ostereier kriegen. „Kräh kräh“ ertönte es über Molly, kurz darauf landete eine Krähe vor ihr. Molly wollte fliehen, doch als sie sich umdrehte, erblickte sie eine weitere Krähe, die ihr den Weg abschnitt. Ohne zu überlegen nahm sie die Eier und schmiss damit die Krähen ab, die gequält aber schnell wegflogen.

Schnell hüpfte Molly nach Haus zurück, da erwarteten sie ihre Eltern schon.

„Da bist du ja, wir haben dich überall gesucht“ riefen beide voller Freude.

„Nicht im Wald“ meinte Molly und sprang ihren Eltern in die Arme. Später erzählte sie ihnen die ganze Geschichte. „Ich gehe nie wieder Ostereier verstecken!“ Molly lachte.

(N.N., 10 Jahre, zu Ostern 2025)