Versorgungsjob für abgewählten Bürgermeister?
Nein, keine Angst, Herr Joksch soll nicht in Münster auf Kosten der Steuerzahler durchgefüttert werden. Er ist auch noch Bürgermeister, angetreten für die Grünen, obwohl: darüber sollte er eigentlich noch einmal nachdenken; zu heftig bleibt das Geschmäckle nach seinem Abgang aus dem Stadtwerke-Aufsichtsrat.
Zu versorgen ist ein grüner Bürgermeister aus Schleswig-Holstein. Die Westfälische Bauindustrie – Parkhäuser und Immobilien in Münster – soll zahlen, d.h. der münstersche Steuerzahler.
Nun ist Herr Todeskino kein Unbekannter. Auf dem grünen Ticket war er vor Jahren persönlicher Referent von Joksch, als dieser noch städtischer Dezernent in Münster war. Dann ging Todeskino als Bürgermeister und Baudezernent nach Kiel. Und wurde nach zwei Amtsperioden von seiner eigenen Partei fallen gelassen. Impulsiv, streitbar und zuweilen auch arrogant, so beschreiben ihn die Kieler Nachrichten anlässlich seiner Verabschiedung. Er strebte nach Höherem, aber selbst die Kieler Grünen mochten da nicht mehr mitziehen, stützten ihn nicht bei der Oberbürgermeisterwahl. Und sortierten ihn per „Bestenauslese“ am Ende seiner zweiten Amtsperiode aus.
Ja, diesen zweitbesten Kandidaten wollen CDU und Grüne jetzt zum Geschäftsführer der Westfälischen Bauindustrie machen. Wieso eigentlich? Ist OB Lewe denn nicht klar, auf welche Führungsprobleme er sich da einlässt: ein persönlich schwieriger – wenn man den Kieler Nachrichten glauben darf – ehemaliger Spitzenbeamter mit Hang zu Höherem soll sich einordnen, soll die Autorität von Oberbürgermeister und Planungsdezernent akzeptieren? Soll reibungslos in der gegebenen Hierarchie produktiv arbeiten? Als Geschäftsführer einer GmbH, die Aufträge abzuarbeiten hat?
Die Stadt Münster hat mit ihren zerstrittenen Stadtwerke-Geschäftsführern doch schon genug Ärger. Einen abgehalfterten Wahlbeamten aus Schleswig-Holstein braucht es nicht noch zusätzlich. Und das Ausbaldowern solcher Dinge in politischen Hinterzimmern schon gar nicht.