Versorger mit rabiatem Inkasso
„Weil mit EWE mehr Zeit für die Dinge bleibt, die am meisten Spaß machen“, so fröhlich kommt der Internetauftritt des Strom- und Gasversorgers EWE daher. Wer allerdings näheren Kontakt mit EWE bekommt, dem vergeht der Spaß.
Ein Beispiel: Eine Studentin aus schwierigen sozialen Verhältnissen erkundigt sich vorsorglich bei EWE, ob jemand unter ihrem Namen Strom- und Gaslieferverträge abgeschlossen hat. Die Nachfrage ergibt, dass ihr Name missbraucht worden ist und Rechnungen über mehrere hundert Euro offen stehen.
In ihrem Namen beanstandet ein Jurist diese Rechnungen gegenüber EWE und benennt den bekannten Empfänger der Strom- und Gaslieferungen. Reaktion von EWE: Eine Mahnung, adressiert an die Studentin – und eine Mahnung, adressiert an den von ihr bevollmächtigten Juristen persönlich, als Schuldner einer angeblichen Forderung!
Der Jurist schreibt an den Geschäftsführer der EWE Vertrieb GmbH persönlich und bittet um Korrektur. Antwort von EWE: Eine weitere Mahnung an die Studentin und eine weitere an den Juristen persönlich adressierte Mahnung mit Ankündigung des gerichtlichen Forderungseinzugs.
Bei wohlwollender Betrachtung kann man sagen: Dumm gelaufen. Natürlich haftet der Bevollmächtigte nicht für die Vollmachtgeberin, da muss was schief gegangen sein bei der großen EWE. Ist eben nicht gut organisiert in Oldenburg.
Bei weniger wohlwollender Betrachtung muss man solches Vorgehen als Frechheit einstufen. Offensichtlich versucht EWE da, jeden einzuschüchtern, dessen Name und Adresse irgendwie im Zusammenhang mit Forderungen bekannt wird. So rabiate Inkassomethoden kennt man eigentlich nur von den übel bekannten Inkassoagenturen.
Ein Einzelfall? Googelt man nach Problemen mit EWE, gibt es schnell eine Antwort …