Immer Ärger mit dem gelben Sack
Privat vor Staat? Den gelben Sack mit unserem Plastik- und Verpackungsmüll haben bis Ende vorigen Jahres die Abfallwirtschaftsbetriebe der Stadt Münster abgefahren: der Staat. Seit Jahresanfang macht das jetzt die Firma Remondis: Privat. Was haben wir davon? Richtig: Ärger. Nun sind in Hiltrup bislang keine Säcke liegen geblieben wie in anderen Teilen der Stadt, aber berauschend ist der Service auch in Hiltrup nicht. Das fing schon an mit einer lächerlich knauserigen Verteilung von gelben Säcken, eine Rolle gab es, mehr nicht. Damit sollte man ein Jahr – oder wenigstens ein paar Monate – hinkommen? Zum Glück fand sich auf dem Wertstoffhof ein Mitbürger, der gerade überzählige gelbe Säcke aus den Vorjahren los werden wollte.
Das eigentliche Ärgernis kam dann erst noch. Diese gelben Dinger von Remondis, das sind gar keine Säcke! Es sind hauchdünne Fähnchen, gut geeignet zur Ermittlung der Windrichtung, aber wehe man steckt etwas hinein. Ratsch – nein, noch nicht einmal für ein solches Geräusch reicht es. Wenn der Sack aber durchgehalten hat bis zur Füllung, kommt die Überraschung. Ein Zug am schwarzen Verschlussband, und der ganze Rand reißt ab. Perfekt gemachte Soll-Reiß-Stelle. Dann wird der Zweitsack fällig, um den Erstsack und seinen Inhalt doch noch zusammenzuhalten. Wirklich perfekt, ein Hoch auf Remondis!
Da rede keiner davon, dass das Duale System als Auftraggeber die Abfuhr ausschreibt und sparsam wirtschaftet und dass man da nichts machen könne: wir alle zusammen haben die Leistung, nämlich eine ordentliche Abfuhr des Verpackungsmülls längst bezahlt. Bei jedem Artikel mit dem Symbol des Dualen Systems zahlen wir an der Supermarktkasse für die Müllabfuhr – dafür wollen wir auch eine anständige Leistung und keinen Remondis-Pfusch.