IHK Münster für echte Nachrüstung ohne Software-Tricks
„Für die Besitzer von Dieselfahrzeugen, die heute noch nicht mit der aktuellen AdBlue-Technologie ausgerüstet sind, sollten nach IHK-Meinung finanzielle Anreize zum Einbau entsprechender Nachrüstsätze geschaffen werden“ – die Vollversammlung der IHK Nord Westfalen hält gar nichts von den Versuchen des CSU-Bundesverkehrsministers und der Automobil-Industrie, die Eigentümer von Euro 5-Dieselautos mit einer Pseudo-Nachrüstung abzuspeisen. Bekanntlich redet aktuell die Automobil-Industrie mit Minister Dobrindt darüber, die Motor-Software von hunderttausenden Euro 5-Dieseln etwas umzuprogrammieren und dies Feigenblatt als große Lösung gegen Diesel-Fahrverbote zu verkaufen.
Fahrverbote für diese Fahrzeuge lassen sich so aber nicht vermeiden: die Stickoxid-Emissionen können nur mit der AdBlue-Technik so weit reduziert werden, dass auf Fahrverbote verzichtet werden kann.
Die IHK spricht die Finanzierung solcher echter Nachrüstungen an, der Beschluss ihrer Vollversammlung bleibt in diesem Punkt allerdings vage. Die „finanziellen Anreize“ aus Steuermitteln, die auch nach Auffassung der IHK erforderlich sind, müssen zusammen mit der nötigen Mitfinanzierung durch die Automobil-Industrie – davon redet die IHK nicht – mindestens zwei Drittel der Kosten abdecken, um eine größere Umrüst-Aktion wirksam anzuschieben. Bundesverkehrsminister Dobrindt hat das Problem durch Duldung der Diesel-Tricksereien mit verursacht, dementsprechend darf er die Bürger nicht auf dem Schaden sitzen lassen! Selbst wenn die Fahrzeug-Eigentümer nur ein Drittel der Kosten tragen müssen, sind das immer noch mindestens 700 bis 1.000 Euro.
Einen weiteren Knackpunkt erwähnt die IHK nicht: Bundesverkehrsminister Dobrindt muss die nötigen Vorschriften erlassen und Standards festlegen, damit die umgerüsteten Fahrzeuge anders eingestuft und kenntlich gemacht werden. Eine wirksame Nachrüstung bringt den Bürgern nur dann etwas, wenn ihr Auto auch für Polizei und Knöllchen-Schreiber als „extra sauber“ zu erkennen ist – dafür braucht es die blaue Plakette.
Von selbst kommt das alles nicht:
Schreiben Sie an Bundesverkehrsminister Dobrindt, an Ihre Bundestagsabgeordneten und an den Hersteller Ihres Autos und bitten Sie darum, eine echte, wirksame AdBlue-Nachrüstung für Ihr Auto möglich zu machen! Hier finden Sie höflich formulierte Vorlagen für Ihre Briefe an Bundesverkehrsminister Dobrindt, Abgeordnete des Deutschen Bundestags, Audi, BMW, Mercedes und Volkswagen.