Corona-Absurdistan

Die Warteliste: Für alte Menschen eine Herausforderung
Die Warteliste: Für alte Menschen eine Herausforderung

Das Wartelisten-Spiel

Das Land Niedersachsen spielt sein eigenes Spiel mit den alten Leuten. Das Anmeldeverfahren für eine Impfung gegen Corona startete im Chaos. Wo man erwarten konnte, dass die Fürsorge für die besonders Schutzbedürftigen auch besonders sorgsam organisiert wurde, waren die Hürden im Wettlauf um einen Impftermin besonders hoch. Der Zugang zum IT-gestützten Anmeldeverfahren war unnötig eingeschränkt. Wer es dann endlich geschafft hatte, bei der Telefonhotline durchzukommen, wurde erst einmal kalt geduscht: „Es gibt keinen Impfstoff und keine Termine“ lautete die Automatik-Ansage, bevor man zu einem echten Menschen im Callcenter durchdringen konnte.

Dass die Bestätigung, nun mit 105 Jahren endlich auf der Warteliste zu stehen, erst nach mehreren weiteren Tagen kam, das spielte nach den vorangegangenen Problemen kaum noch eine Rolle. Immerhin kam eine Bestätigung. Sie kam per Email und war sogar persönlich adressiert: „Sehr geehrte Frau …, … Sie befinden sich jedoch priorisiert auf der Warteliste für einen Termin“.

Eine Woche später schlägt eine Email auf, Absender: Impfportal Niedersachsen. Die Verwandten der alten Dame sind elektrisiert: Gibt es einen Termin? Müssen wir vielleicht sofort ins Auto springen und den Transport zum Impfzentrum organisieren?

„Danke, dass Sie sich gegen Covid-19 impfen lassen möchten! Derzeit übersteigt die große Nachfrage nach Impfungen leider noch das Angebot an Impfstoff. Sie befinden sich aber auf der Warteliste … Solange Sie noch keine Terminbestätigung erhalten haben, werden wir Sie weiter regelmäßig darüber informieren, dass Sie auf der Warteliste stehen“. Eine Null-Information. Eigentlich ein Fall für den Spam-Filter.