Bunte Blasen

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CDU im Wahlkampf

Schwer tut sich die münstersche CDU. 2025 werden Rat und Oberbürgermeister neu gewählt, neue Kandidaten mussten her. Der Start des neuen OB-Kandidaten misslang. Kaum jemand kennt ihn. Die Plakate mit seinem Foto mussten gleich wieder abgehängt werden, weil sie illegal waren. Ein schlichter Rechtsverstoß, zu früh aufgehängt. Was als Überraschungscoup gedacht war, blieb Rohrkrepierer.

Nun tingelt die Truppe über die Dörfer – pardon, Stadtbezirke (WN 26.6.2025). Gesicht vorzeigen, Schau machen, was man eben so macht im Wahlkampf. Irgendetwas muss so ein Kandidat dann aber auch sagen, und da wird’s eng.

Die großen Themen bleiben ihm versagt. Steuern senken, „Heizungsgesetz“ und Bürgergeld abschaffen, das hat Merz schon im Bundestagswahlkampf versprochen, und hat diese Versprechungen nach der Wahl sofort widerrufen.

Immerhin, Merz hat auch mit dem Angriff auf grüne Projekte gepunktet. Also versucht es auch der Münster-Kandidat. Er setzt ins Blaue das Thema „Standards für klimagerechtes Bauen“, er will nicht ausschließen, dass Münster dort Speck angesetzt hat. Was kann man schon ausschließen? Kann man ausschließen, dass der Kandidat zaubern und übers Wasser laufen kann?

Etwas konkreter wird er dann beim nächsten Thema. „Verwaltungsmodernisierung und Digitalisierung“ kommt immer gut an, hat man sich bei der CDU gedacht, und will dafür eine „Stelle“ einrichten. Schön. Sehr schön. Kurz nachgedacht: Eine „Stelle“ ist normalerweise mit neuen Planstellen verbunden. Neue Planstellen kosten zusätzliches Geld – hat die Stadt das denn? Welches Schulbauprojekt soll geschoben werden, um diese „Stelle“ zu finanzieren? Aber vielleicht sollen doch nur die Fachleute der Verwaltung, die sich sowieso mit Verwaltungsmodernisierung und Digitalisierung befassen, zur „Stelle“ ernannt werden?

Natürlich kündigt auch dieser Kandidat den obligatorischen Kassensturz an. Jeder halbwegs erfahrene Politiker garniert all seine Versprechungen mit dem „Kassensturz“: Das ist der Notausgang, um nach der Wahl alle Versprechungen zurückzunehmen. Die Stadt Münster hat eine Kämmerin, die hat den Kassensturz längst gemacht: Der Kandidat braucht sie nur zu fragen, sie wird ihm gern Auskunft geben. Der Kandidat kennt das, er war selbst einmal Kämmerer in Gelsenkirchen.

So ganz ernst ist das mit dem „Kassensturz“ auch nicht gemeint. Denn bei den Investitionen in die Bildung will der Kandidat nicht sparen, und natürlich soll Amelsbüren seine Dreifachsporthalle bekommen. Überhaupt der Sport: Da kommt der Kandidat ins Schwärmen. Der „Funke der Begeisterung für einen Fußballverein“, der soll es richten, Schalke 04 als Vorbild für Münster. Nun hinkt bekanntlich der Vergleich zwischen Schalke und Preußen, und: Kann Gelsenkirchen ein Vorbild sein für Münster? Dort ist eine seit Jahrzehnten überschuldete Stadt für ein Stadion ins finanzielle Risiko gegangen, in einem kaum vorstellbaren Umfang.

Bunte Blasen.

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