Unsachgemäße Ausschachtung verursacht Erdrutsch
Abriss und Neubau Am Klosterwald 9 in Hiltrup, das ist eine nicht endende Geschichte peinlicher Missgeschicke. Diese Baustelle der Abenteuer ist wieder einmal ihrem Ruf gerecht geworden. Da wurde abgebrochen, ohne vorher Strom und Gas abzustellen, und mehrere Anläufe brauchte es, die Baugrube zum Nachbarhaus Nr. 11 hin ausreichend zu sichern. Auf dieser Seite steht jetzt eine stabile Wand aus Eisenträgern und Eisenplatten.
Nur an der Seite zum Nachbarhaus auf der anderen Seite hat man sich den Aufwand gespart, eine fachgerechte Sicherung einzubauen. Ein paar Eisenträger, um den Schuppen direkt an der Grundstücksgrenze zu sichern, sonst nichts. Das Neubauvorhaben geht tief in die Erde und hält nur den minimalen Grenzabstand ein, die Böschung der Baugrube ist deshalb sehr steil – weit steiler als die 45 Grad, die ein Fachmann für erforderlich hielt. Denn der Untergrund besteht hier aus schierem Sand, er hat keine ausreichende Standfestigkeit. Dieser Fachmann hatte ein sehr bedenkliches Gesicht gemacht und gemeint, so ein altes Haus – gemeint war das Haus auf dem Nachbargrundstück – könne sehr schnell Risse bekommen.
Es dauerte nicht lange, bis die Böschung abrutschte. Ein freundlicher Bauarbeiter klingelte an der Tür und hatte eine Nachricht zu überbringen: Ein erster Abschnitt des Nachbargrundstücks war gerade in die Baugrube gerutscht. Der Zaun hängt in der Luft. Was tun? Nun, auch die Baufirma ist nicht begeistert über den Zustand der Baugrube. Man wolle etwas Sand anfüllen, wo die Böschung ins Rutschen gekommen war – derselbe Sand, der vorher hier schon nicht stehen wollte. Ein paar Holzplanken wurden notdürftig angebracht.
Wie wird es weitergehen mit der Baustelle der Abenteuer? Das Vertrauen der Nachbarn in die Sachkunde von Architekt und Bauherr hat doch etwas gelitten. Was ist, wenn nicht nur der Gartenboden, sondern das Nachbarhaus ins Rutschen kommt?
Nicht ins Rutschen, aber ins Kippen kam dann fürs erste der Bauzaun. Wind war angesagt für das Wochenende, aber für die Baufirma war das wohl kein Grund, den Bauzaun ordentlich zu sichern. Was als Reklamebanner für die Baufirma gedacht war, bot den Böen die Angriffsfläche, um den Bauzaun quer über den Gehweg zu blasen.
(Dieser Artikel wurde zuletzt aktualisiert am 16.2.2020.)