Autsch: SPD Münster im GAU

Wenn ein Fraktionsvorsitzender im Rat einer kleinen Großstadt den Vorsitz niederlegt, hat das eigentlich keinen Nachrichtenwert. Erst recht, wenn die Fraktion nur die drittgrößte ist. Wenn dies wenige Monate nach der Wahl stattfindet, kann man schon mal hinschauen. Wenn die Partei des ehemaligen Fraktionsvorsitzenden davon völlig überrascht ist – und das behauptet sie -, kann man schon fragen: Was hat denn da wer falsch gemacht?

Wenn aber die Gründe für den Rücktritt in einem Brief an die Fraktionskollegen erläutert sind und dieser Brief bei der Zeitung liegt, die mit einer anderen Partei sympathisiert – um es freundlich auszudrücken -; und wenn die zahlenden Mitglieder der ehrwürdigen Partei des ehemaligen Fraktionsvorsitzenden diese Gründe dann aus der Zeitung erfahren statt von ihrer Partei: Dann ist was faul. Dann reicht eine Rundmail mit dem Ausdruck großer Bestürzung nicht. Bestürzung ist nur noch Vernebelung der eigenen Beteiligung am Desaster.